Von Dünkirchen über Amsterdam bis Aachen: gemeinsam für eine zukunftsfähige Bau- und Planungsstrategie
40 Prozent der CO2-Emissionen sind es, die der Bausektor in Nordwesteuropa produziert. Damit ist er ein Haupttreiber des menschengemachten Klimawandels.
Dieser Entwicklung gilt es, gegenzusteuern. Ein geeignetes Mittel dafür ist beispielsweise die Verwendung kreislauffähiger Materialien und Produkte. Damit werden Bauelemente bezeichnet, die nach ihrer ursprünglichen Nutzung in geeigneter Form wiederverwendet werden können. Konkret kann das bedeuten: Balken, die einst für den Dachstuhl verwendet wurden, auch im „nächsten Leben“ wieder genau dieser Funktion zuzuführen. Sollten diese in ihrer Ursprungsfunktion aber nicht mehr vollumfänglich einsetzbar sein, wäre es denkbar, diese „nächstbestmöglich“ zu nutzen: beispielsweise, indem sie zu Fassadenverkleidungselementen umgearbeitet werden. Genau das beschreibt das Konzept der „zirkulären Bauwirtschaft“. Diese zielt darauf ab, Kreisläufe zu schließen und damit Ressourcen sowie Energie einzusparen.
Damit das gelingt, sind auch neue Ansätze der Stadtplanung unerlässlich. Flächen für Gebäuden entnommene Materialien und Bauelemente an verkehrsgünstigen Orten sind gleichermaßen notwendig wie Anbauflächen für biobasierte Baumaterialien wie Holz, Schilf und Flachs. Da diese nur überregional verfügbar sind, bedarf es zugleich einer Veränderung der Lieferketten. Die Region zwischen Nordfrankreich und den großen Ballungsräumen in Benelux (Belgien, Niederlande und Luxemburg), im Ruhrgebiet sowie im Rheinland wird auch als „Eurodelta“ bezeichnet. Zwischen Rhein, Schelde und Maas gelegen, eröffnet das „Eurodelta“ dank seiner naturräumlichen Lagegunst, seiner Finanzkraft, seines bau- und materialtechnischen Know-hows sowie seiner Verkehrsinfrastruktur die einzigartige Möglichkeit, für die „Bauwende“ Pate zu stehen.
Intention des so genannten INTERREG-Projektes namens ASSET (A Spatial Strategy for the Eurodelta boosting a circular builT environment) ist es, voneinander zu lernen, intensiver zusammenzuarbeiten und eine regionale Umsetzungsstrategie zu entwickeln. Zum Kreis der Projektpartner zählen neben KREFELD BUSINESS unter anderen die Städte Amsterdam, Den Haag und Brüssel sowie die technischen Universitäten Delft und Aachen. Krefelds Partnerstadt Dünkirchen ist als „assoziierte Partnerin“ mit von der Partie.
Am Niederrhein und im angrenzenden Limburg wurden bereits diverse Projekte erfolgreich umgesetzt, deren Fokus auf gesundem und nachhaltigem Bauen liegen. Dazu gehören beispielsweise das Krefelder Healthy Building Movement, nachhaltige Kindertagesstätten und das Venloer Verwaltungsgebäude.
KREFELD BUSINESS koordiniert das Projekt für die Stadt Krefeld und die niederländisch-deutsche Grenzregion. „Durch den einzigartigen Ansatz, nachhaltige Gebäude mit dem Thema ‚Gesundheit‘ zu verbinden, positionieren wir unsere Region im Eurodelta. Zugleich stärken wir unsere regionale Wirtschaft, indem wir bei der Entwicklung neuer nachhaltiger Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle unterstützen“, betont Eckart Preen, Leiter von KREFELD BUSINESS.
Kontakt: Unternehmensakteurinnen und -akteure, die sich für das Projekt interessieren und dabei mitmachen möchten, erhalten weitere Informationen bei Dr. Simon Jenniches (02151/82072-22, E-Mail: simon.jenniches@krefeld-business.de) oder Anna Appenzeller (02151/82072-25, E-Mail: anna.appenzeller@krefeld-business.de) von KREFELD BUSINESS.