Verbundprojekt Enabling Networks Münsterland vernetzt Unternehmen und Forschung
Additive Fertigung, Explainable AI, Extended Reality – das Verbundprojekt Enabling Networks Münsterland präsentierte vergangene Woche zum ersten Mal die neusten Tech-Trends für Unternehmen im Münsterland. Grundlage war eine eigens in Auftrag gegebene Foresight-Analyse des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung, die umfangreiche Marktdaten und Publikationen ausgewertet hatte. „Die Analyse ist auf das Münsterland zugeschnitten, denn der thematische Fokus liegt auf unseren fünf regionalen Innovationskompetenzfeldern und insbesondere auf der Anwendung in kleinen und mittelständischen Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren“, betonte Bernd Büdding, Projektleiter von Enabling Networks Münsterland. Die Veranstaltung zur Veröffentlichung der Analyse-Ergebnisse fand im Factory Hotel in Münster statt und wurde digital live übertragen. Dabei tauschten sich rund 50 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Wirtschaftsförderer über die neuen Technologien aus und vernetzten sich untereinander.
Die Analyse teilt sich in fünf Berichte auf, die die fünf Innovationskompetenzfelder des Münsterlandes widerspiegeln: Digitales Münsterland, technologische Lösungen aus der Medizin, der Weg zur Kreislaufwirtschaft, umweltfreundliche Werkstoffe der Zukunft und der Weg zur vernetzten Produktion. Neben ausführlichen Einschätzungen zum Zukunftspotenzial der einzelnen Technologien liefern die Berichte weiterführende Links und anschauliche Grafiken zur Relevanz für die Bereiche Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.
Insgesamt werden rund 50 Technologien beleuchtet. Elna Schirrmeister vom Fraunhofer Institut stellte die Ergebnisse der Analyse bei der Veranstaltung vor: „Die Foresight-Analyse ermöglicht einen schnellen Einstieg in die einzelnen Themenbereiche und Technologien. Unternehmerinnen und Unternehmer können sich davon inspirieren lassen, Bekanntes vertiefen oder Unbekanntes entdecken. Es wird deutlich, dass das Münsterland im Bereich KI und Digitalisierung bereits gut aufgestellt ist.“ Als Beispiel für eine Technologie, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, nannte sie die Explainable Artificial Intelligence, kurz XAI. Dabei geht es darum, die Ergebnisse von künstlicher Intelligenz in einer für Menschen verständlichen Form zu erklären. Damit soll die Akzeptanz und das Vertrauen in die KI-Systeme gesteigert werden. Anwendung findet XAI insbesondere im Bereich der Medizin.
Die vollständige Analyse steht auf www.muensterland.com/tech-trends öffentlich zum Download zur Verfügung.
Im weiteren Verlauf des Projektes Enabling Networks Münsterland werden anhand der Studienergebnisse Handlungsempfehlungen innerhalb der sogenannten „Denkfabriken“ ausgearbeitet. „Unser Ziel ist es, Kooperationen im Bereich der Innovationen zu ermöglichen. Dafür vernetzen wir die Akteure aus den Unternehmen mit Hochschulen und Forschungsinstituten bei unseren Denkfabriken. Mit der Foresight-Analyse bieten wir den Unternehmen einen kostenlosen Service, der den Grundstein für innovative Entwicklungen legt“, sagte Büdding.
Andreas Fiebing von der InterMedCon GmbH beteiligte sich bei der Tech-Trends-Veranstaltung an der Podiumsdiskussion und stellte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einige Technologien aus dem Bereich der Medizin vor. Den Nutzen der Analyse für seine Arbeit sah er sofort: „Auf der Grundlage der wissenschaftlich fundierten Berichte können wir als Unternehmen aufbauen. Darüber reden, uns vernetzen und somit passende Projektpartner finden – das ist der richtige Weg, um neue Technologien zu etablieren.“
Mehr zu Enabling Networks Münsterland
Als regionale Verbundinitiative und Nachfolgeprojekt von Enabling Innovation Münsterland unterstützt Enabling Networks Münsterland Unternehmen und Hochschulen im Münsterland dabei, Innovationen zu entwickeln, sie umzusetzen und die richtigen Partner für das Vorhaben zu finden. Das Projekt besteht aus zwei Maßnahmenpaketen: Die Münsterland-Denkfabriken und das Technologiescouting. In den fünf Denkfabriken kommen Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, der Forschung und regionalen Netzwerken zusammen und erarbeiten für spezifische Themenkomplexe Ideen, Initiativen und Zukunftsmodelle. Der zweite Baustein ist das Technologiescouting. Dadurch entsteht besonderes Technologiewissen, mit dem Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Kompetenzzentren noch besser vernetzt werden.
Der Projektverbund mit dem Münsterland e.V. als Leadpartner besteht aus den Wirtschaftsförderungen der Münsterlandkreise und der Technologieförderung Münster sowie den Transferstellen der regionalen Hochschulen und fünf Facheinrichtungen, die Innovationen in ihren Branchen vorantreiben. Das Projekt wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert.