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Foto: Münsterland e.V. / Arne Pöhnert
Das RKP-Projekt Apokalypse Münsterland brachte 2018 und 2019 digitalen Wind in die Museen des Münsterlands.

Eine Erfolgsgeschichte: 25 Jahre Kulturförderung im Münsterland

„RKP – Regionales Kultur Programm NRW“ feiert Jubiläum mit neuem Namen

Rund 380 geförderte Kulturprojekte in der Region, unterstützt mit Geldern in Höhe eines zweistelligen Millionen-Betrags: Das ist die eindrucksvolle Bilanz der vergangenen 25 Jahre, in denen die Kultur im Münsterland vom Landesförderprogramm „Regionale Kulturpolitik“ gefördert wurde. Inzwischen ist das Programm aus dem Münsterland nicht mehr wegzudenken. Auch für die nächsten 25 Jahre hat es die Mission, kreative, verrückte, engagierte, kleine und große Kulturprojekte zu unterstützen. Und zwar mit neuem Namen und Logo: aus der „Regionalen Kulturpolitik“ wird das „Regionale Kultur Programm“ (RKP).

Das Prinzip: Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt damit regionale Kulturprojekte finanziell. Um Förderung zu erhalten, müssen Kulturschaffende einen Antrag bei ihrer jeweiligen Bezirksregierung einreichen. Die regionalen Kulturbüros beraten und helfen bei der Antragstellung.

„Wir wollen, dass das Programm genutzt wird. Unser Auftrag ist, das Geld unter die Leute zu bringen“, fasst Andre Sebastian zusammen. Er leitet das Kulturbüro Münsterland, das das Förderprogramm für die Region koordiniert. „Unsere Kulturschaffenden haben so viele gute Ideen, die aber natürlich finanziert werden müssen. Das Regionale Kultur Programm ist dafür die beste Möglichkeit und hat in den letzten 25 Jahren viele gute Kulturprojekte möglich gemacht. Sicher wäre die Kulturlandschaft im Münsterland sonst nicht so reich und vielfältig, wie sie jetzt ist.“

Auch Lars Krolik vom Kulturbüro erinnert sich an die vergangenen Jahre: „Dass es das Förderprogramm schon über eine so lange Zeit gibt, ist eine Erfolgsgeschichte. Zu Anfang haben nur wenige Kulturschaffende aus der Region einen Antrag auf Förderung eingereicht, häufig waren es die immer gleichen Akteure. Inzwischen haben wir im Schnitt 30 bis knapp 40 Anträge pro Jahr, von denen ungefähr 20 bewilligt werden. Uns freut auch, dass das Feld breiter geworden ist: Neben etablierten Einrichtungen beantragen auch viele kleinere Gruppen, Vereine und Einzelkünstlerinnen und -künstler Gelder.“

Auch die Aufgaben des Kulturbüros haben sich verändert. Ging es zu Anfang noch viel darum, zwischen Verwaltung und Kunst zu vermitteln und das Antragsverfahren zu erklären, steht heute eher das Marketing im Fokus, um das Programm noch bekannter zu machen. „Da haben sich beide Seiten aufeinander zubewegt“, sagt Andre Sebastian. „Die Verwaltung versucht inzwischen, möglichst bürokratiearm und kundenorientiert zu agieren, und die Kunst- und Kulturschaffenden haben sich weitergebildet und das nötige Handwerkszeug beschafft.“ Auch die Digitalisierung hat das Antragsverfahren einfacher gemacht. Der neue Name des Programms soll zusätzlich Barrieren abbauen.

Der Querschnitt durch die Förderprojekte der letzten 25 Jahre zeigt auch, was Kulturakteure im Münsterland bewegt hat und immer noch bewegt: Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen zieht sich wie ein roter Faden durch die Projekte. Darüber hinaus ist im Münsterland das Spannungsfeld zwischen Stadt und Land charakteristisch. „Es gab und gibt immer wieder mobile Kulturformate, die gezielt den ländlichen Raum bespielen, etwa die ‚Wald und Wiesen Kultur‘, ‚sozialpalast Music Convoy‘ oder ‚Spielzeit Münsterland‘“, sagt Sebastian. „In einer Stadt wie Münster gibt es im Hinblick auf Kunst und Kultur eine völlig andere und dichtere kulturelle Infrastruktur als irgendwo anders im Münsterland. Zudem die entsprechenden Ausbildungsinstitutionen wie Kunstakademie, Musikhochschule oder theaterpädagogische Zentren. Deswegen bringen uns als Region Projekte enorm weiter, die den Austausch zwischen den Angeboten in der Stadt und auf dem Land forcieren. Viele Akteurinnen und Akteure haben erst über das Regionale Kultur Programm das Münsterland und damit auch ein ganz neues Publikum entdeckt.“

Daraus ergibt sich für das Kulturbüro auch ein Ausblick auf die nächsten Jahre: „Wir wünschen uns, dass noch mehr Kunst- und Kulturschaffende das Programm nutzen und ihre Ideen verwirklichen“, sagt Lars Krolik. „Einen echten Mehrwert bringen nach unserer Erfahrung kooperative Projekte mit interkommunaler oder regionaler Zusammenarbeit.“ Krolik leitet mit dem Münsterland Festival seit mehreren Jahren selbst ein RKP-Projekt, das in der ganzen Region stattfindet und zahlreiche Partner hat. „Kooperation kann anstrengend sein, gleichzeitig aber in vielen Bereichen zu Win-win-Situationen führen, wenn beide Seiten es ernst meinen und auf Augenhöhe agieren.“

Die Corona-Pandemie hat für die Kulturschaffenden einen Einschnitt bedeutet, der auch in den nächsten Jahren noch eine Rolle spielen wird. Andre Sebastian: „Neben Fragen der Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, Diversität, Vermittlung oder der Selbstvermarktung hat die Corona-Pandemie die Situation um eine weitere Ebene erweitert: die der Existenz. Entscheidend wird sein, wie sich die Kunst und Kultur von der Krise erholt. Dabei kann das Regionale Kultur Programm unterstützen.“

Mehr Informationen zu den aktuell geförderten Projekten gibt es auf www.muensterland.com/regionales-kultur-programm. Ein Querschnitt aller jemals geförderten Kulturprojekte präsentiert sich am 21. Mai beim Kulturfestival „Ein Kessel Buntes“ auf dem Gelände des Mühlenhofs in Münster. Mehr Informationen dazu gibt es bald auf www.muensterland.com/ein-kessel-buntes.

www.regionaleskulturprogrammnrw.de
www.muensterland.com/regionales-kultur-programm

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