Vor welchen aktuellen Leitfragen und Problemstellungen steht die Automotive-Industrie in Nordrhein-Westfalen? Welche Rahmenbedingungen braucht sie, welche Rolle spielen Netzwerke? Welche möglichen Transformationspfade gibt es? Diesen Fragen widmete sich heute eine Zukunftskonferenz mit rund 150 Vertreter*innen aus Landesregierung, Unternehmen und Wissenschaft. Der Blick aus unterschiedlichen Perspektiven auf die aktuelle Krisensituation zeigte: Gerade jetzt ist gemeinsames Agieren für eine zügige Transformation erforderlich.
Ein stark gekürzter Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung infolge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vor über einem Jahr, weniger Mittel zur Unterstützung von Zukunftsprogrammen, hohe Energiekosten, wachsende Konkurrenz aus dem Ausland – all diese Problemstellungen erreichen auch die Automotive-Industrie in Nordrhein-Westfalen. Die Zukunftskonferenz widmete sich in einem offenen Austausch den Erfordernissen für eine durch die Unternehmen zu leistende Transformation. Schwerpunkt der Konferenz waren jedoch insbesondere Perspektiven und Möglichkeiten, die es aktuell gibt, um der Transformation zu begegnen: die Arbeit in Netzwerken, den Wissenstransfer in unterschiedlichen Projekten und nicht zuletzt das gemeinsame Agieren der Branche in Netzwerken und Bündnissen, um sichtbarer und in den Bedarfen deutlicher zu werden.
Dazu die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur: „Nordrhein-Westfalen ist ein zentraler Standort für die Automobilindustrie, die tarifgebundene, gut bezahlte Arbeits- und Ausbildungsplätze bietet. Unsere Zulieferer produzieren hochwertige Produkte, die weltweit gefragt sind und hier wesentlich zur Wertschöpfung beitragen. Wir sind fest entschlossen, dass das trotz der aktuellen Herausforderungen auch so bleibt. Deshalb setzen wir auf klare Perspektiven, gezielte Förderprogramme und eine entschlossene Unterstützung der klimaneutralen Transformation. Wir treiben die Elektromobilität voran, beschleunigen den Ausbau der Erneuerbaren Energien und setzen uns für dringend benötigte wettbewerbsfähige Energiepreise ein. Ich freue mich, dass von der Zukunftskonferenz Automotive unseres Clusters automotiveland.nrw viele wichtige Impulse für eine zukunftsfähige und innovative Branche ausgehen.“
Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer automotiveland.nrw und Initiator der Konferenz: „Mit unserem Netzwerk werden wir alles dafür tun, die Transformation zu begleiten und voranzubringen. Denn bei den derzeit multiplen Krisen müssen wir das Tempo der Transformation deutlich erhöhen. Der Zusammenschluss vieler Akteure, wie er in der Konferenz sichtbar wurde, hat gezeigt, dass gemeinsames Agieren wichtig ist. Wir müssen jetzt das Richtige tun und vor allem schnell.“
Dass viele Unternehmen die Transformation tragen wollen, wurde gleichermaßen deutlich. Monika Kocks, Vorstandsvorsitzende von automotiveland.nrw: „Wir Zulieferer können und müssen die Transformation der Automobilindustrie aktiv gestalten, zumal unser Anteil der Bauteile an den Fahrzeugen bei 80% liegt. Mit Wehmut auf die Vergangenheit und mit Verzagtheit in die Zukunft zu blicken, das gehört nicht zur DNA des Mittelstands.