Über 5,6 Millionen Euro Förderung für REGIONALE-Projekte durch Land NRW und EU – Neun Projekte insgesamt ausgezeichnet
Unterstützung für die Pflegewirtschaft, 3D-Druck für Wasserstoff-Anwendungen und vieles mehr: Sechs weitere Projektideen der REGIONALE 2025 in Südwestfalen sollen umgesetzt werden! Sie haben eine Förder- und Finanzierungsperspektive und wurden in der jüngsten Sitzung vom REGIONALE-Ausschuss mit dem dritten Stern ausgezeichnet. In der Summe würden somit bis zu 5,6 Millionen Euro Fördergelder an die Projektverantwortlichen in Südwestfalen fließen. Das Geld kommt aus Mitteln des Bundes, aus Mitteln des Landes NRW und Förderaufrufen des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der EU.
„Wir sind im letzten Drittel der REGIONALE 2025 angekommen und immer mehr Projekte können nach viel Vorarbeit in die Umsetzung gehen. Insgesamt sind es schon nun 35 Projektideen für die Zukunft der Region, die nicht nur auf dem Papier existieren, sondern auch tatsächlich umgesetzt werden“, sagte Eva Irrgang, Landrätin des Kreises Soest und derzeit Vorsitzende des REGIONALE-2025-Ausschusses. Neun Projekte zeichnete der Ausschuss insgesamt aus, sechs erhielten den dritten Stern. Mehr geht nicht. Diese Projekte haben eine Förder- und Finanzierungsperspektive und werden nun nach und nach von den Verantwortlichen umgesetzt. Erneut haben drei Projekte ihre Umsetzung einem besonderen Förderaufruf zu verdanken: die Projekte „Digitale und nachhaltige Entwicklungsperspektiven für die Pflegewirtschaft“, „“3D-4-H2“ und „Wissen in Aktion (WiAk)“. Sie werden nach einer Empfehlung des EFRE-Begutachtungsausschusses zusammen in einer Höhe von voraussichtlich über 4,38 Millionen Euro gefördert. Die Förderung setzt sich über den spezifischen Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“ zusammen aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der EU.
- 3. Stern: „3D-4-H2“ (Lüdenscheid / Südwestfalen)
Südwestfalen soll als Standort für die Herstellung und Nutzung von grünem Wasserstoff als Energieträger gestärkt werden. Daran arbeitet unter anderem das Kunststoff-Institut Lüdenscheid im Projekt „3D-4-H2“ der REGIONALE 2025. Das südwestfälische Forschungsinstitut will das 3D-Druck-Verfahren nutzen, um Bestandteile für Wasserstoffanwendungen herzustellen. Profitieren soll zum einen die starke und oft energieintensive Wirtschaft in Südwestfalen. Aber auch Herstellenden von Kunststoff-Produkten könnten sich so neue Märkte erschließen. Konkret geht es im Projekt darum, das 3D-Druck-Verfahren zu nutzen, um gezielt Kunststoff-Komponenten herzustellen, die man für Brennstoff- und Elektrolysezellen verwenden kann. Dies umfasst sowohl die Entwicklung 3D-druckbarer Materialien als auch die Erarbeitung eines speziellen 3D-Druck-Verfahrens für eine möglichst effiziente und kostengünstige Herstellung.
Förderung: Das Projekt „3D-4-H2“ soll mit 1,92 Millionen Euro aus Mitteln des Landes NRW und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) über den Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“ gefördert werden.
- 3. Stern: „Wissen in Aktion (WiAk)“ (Meschede / Südwestfalen)
Dass Unternehmen Fachkräfte fehlen, ist gemeinhin bekannt. Gleichzeitig gehen ältere Mitarbeitende in den Ruhestand. Sie nehmen dann auch Fachwissen mit, das den Unternehmen fehlt. Das Projekt „Wissen in Aktion (WiAk)“ der Fachhochschule Südwestfalen hat zum Ziel, digitale Werkzeuge zu nutzen, um das Wissen von Fachkräften zu sichern und weiterzugeben. In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden sollen Apps und Augmented Reality so eingesetzt werden, dass sie passgenau den Unternehmen helfen: menschlich, organisatorisch, technisch. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen auf andere Unternehmen in Südwestfalen übertragbar sein.
Förderung: Das Projekt „“Wissen in Aktion“ wird mit voraussichtlich 1,7 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen über den Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“ gefördert
- 3. Stern: „Digitale und nachhaltige Entwicklungsperspektiven für die Pflegewirtschaft in Südwestfalen“ (Kreis Soest / Südwestfalen)
Die Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH will Pflegebetriebe in Südwestfalen auf dem Weg in eine digitalisierte und innovative Zukunft unterstützen. Dafür plant sie exemplarisch für Südwestfalen die Umsetzung mehrerer Bausteine im Rahmen des Projekts „Digitale und nachhaltige Entwicklungsperspektiven für die Pflegewirtschaft in Südwestfalen“. Als Teil des „Transformations-Scoutings“ etwa sollen Unternehmen individuell und mit einem Fokus auf die eigenen Herausforderungen betreut und begleitet werden. Mitarbeitende werden dabei so qualifiziert, dass sie ihr Wissen innerhalb des eigenen Unternehmens als sogenannte Transformationspilot:innen weitergeben können. Zudem soll es, angepasst an die ländlich geprägte Region Südwestfalen, gleich mehrere Innovationsstandorte geben, an denen Mitarbeitende der Pflegewirtschaft und Interessierte die Technik von morgen ganz praktisch ausprobieren können. Auch der Austausch zwischen Unternehmen und zu den Hochschulen soll stärker gefördert werden.
Förderung: Das Projekt „Digitale und nachhaltige Entwicklungsperspektiven für die Pflegewirtschaft in Südwestfalen“ der REGIONALE 2025 soll mit über 738.000 Euro aus Mitteln des Landes NRW und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) über den Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“ gefördert werden.
Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 EU-Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen.
Darüber hinaus gehen drei weitere Projekte in die Umsetzung. Sie erhalten ihre Förderung aus anderen Mitteln.
- 3. Stern: „Autofreier Alter Flecken“ (Freudenberg / Südwestfalen)
Enge Gassen, historische Kulisse, viele Autos. Das alles prägt derzeit den Alten Flecken in Freudenberg. Mit dem Projekt „Autofreier Alter Flecken“ will die Stadt mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität für Anwohnende, Besuchende und ansässige Gastronomie schaffen: Sie hat 16 Maßnahmen erarbeitet, mit denen sie die Wohn- und Lebensqualität in der historischen Altstadt steigern, das Klima und das Ortsbild verbessern und den innerstädtischen Verkehr optimieren will. So sollen private Pkw weichen und Parkflächen zu sogenannten „Pocket-Parks“ umgestaltet werden. Solche Parks sind kleine Grünflächen, die als Gärten, Spielfläche oder Sitzgelegenheit im Grünen genutzt werden können. Wie das funktionieren kann, wurde bereits gemeinsam mit den Bürger:innen in einem mehrwöchigen Modellversuch getestet. Das entwickelte Konzept sieht außerdem eine Quartiersgarage für private Pkw nahe dem Alten Flecken vor. Um sich zum und innerhalb des Alten Fleckens fortzubewegen, sollen verschiedene, umweltfreundliche Mobilitätsangebote genutzt werden. Der verstärkte Einsatz von Fahrrädern, E-Bikes und auch Bike- und CarSharing-Angeboten ist angedacht.
Nicht zuletzt durch die Auszeichnung als Musterprojekt im Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Mobilität in lebenswerten Städten“ hat das Freudenberger Projekt Leuchtturmcharakter.
Förderung: Die Stadt erhält insgesamt rund 751.000 Euro an Mitteln aus mehreren Fördertöpfen – über die Förderrichtlinie „Vernetzte Mobilität und Mobilitätsmanagement“ des NRW-Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) und des Landesprogramms Zukunft Innenstadt des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales Bau und Digitalisierung (MHKBD).
- 3. Stern: „Kreativ.Quartier.Wippermann“ (Halver / „Oben an der Volme“)
Denkhof, Kulturhof, Werkhof, Gastronomie, Wohnen und Bildungs-Hub: Auf dem zentral in Halver gelegenen Wippermann-Gelände entsteht ein neuer Knotenpunkt für modernes Leben, Wohnen und Arbeiten. Die Umgestaltung der alten Gewerbefläche ist bereits in vollem Gange. Das „Kreativ.Quartier.Wippermann“ ist eines der Leuchtturmprojekte aus der interkommunalen Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden „Oben an der Volme“. Bereits etablierte Strukturen wie der Werkhof, in dem unter anderem alte Möbel und Elektrogeräte geprüft, repariert und aufgearbeitet werden, sowie die Stage-Hall als Veranstaltungsort bleiben dem Wippermann-Gelände erhalten. Mit der Umgestaltung des Außenbereichs zum Kulturhof soll zudem die Aufenthaltsqualität gesteigert und u.a. überdachte Veranstaltungen im Freien möglich werden. Die EWH GmbH, ein privater Investor, hat wiederum bereits mit dem Umbau des Bürogebäudes zum Denkhof begonnen. Ausgestattet mit digitalen und modernen Arbeitsplätzen, Schulungs- und Versammlungsräumen soll hier Coworking möglich sein und die heimische Wirtschaft bereits ab Mitte 2025 eine neue Anlauf- und Vernetzungsstelle erhalten. Geplant sind perspektivisch außerdem noch ein gastronomisches Angebot, ein außerschulischer Lernort für junge Menschen sowie ein kleines Hotel.
Förderung: Für die Gestaltung des Kulturhofs erhält die Stadt Halver 250.000 Euro aus dem Förderprogramm zur Struktur- und Dorfentwicklung des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
- 3. Stern: Dorf.Connect (Hochsauerlandkreis / Südwestfalen)
Über 900 Dörfer gibt es in Südwestfalen, mit starken und gewachsenen Dorfgemeinschaften. Wie diese sich digital besser vernetzen können, damit beschäftigt sich ein gemeinsames Projekt von acht südwestfälischen LEADER-Regionen. Das Vorhaben knüpft an das erfolgreiche Vorgängerprojekt „Wir sind digital.Dorf!“ an. Mit „Dorf.Connect“ entsteht eine Weiterentwicklung der Dorf-Plattform, ausgestattet mit zusätzlichen Bausteinen. Gleichzeitig will man noch mehr Dorfgemeinschaften für die Nutzung gewinnen. Das Ziel: Verschiedenste Akteure innerhalb eines Dorfes nutzen dieselbe Kombi aus Dorf-Webseite und Dorf-App, um sich untereinander zu vernetzen und so im digitalen Raum die Kommunikation und die Gemeinschaft im Dorf zu stärken. Im Rahmen der REGIONALE 2025 soll die Dorf-Plattform nun unter dem Namen „Dorf.Connect“ ausgebaut und weiterentwickelt werden. Ziel ist es, noch mehr Dörfer auszustatten und so eine noch größere regionale Strahlkraft zu erreichen. Außerdem will man Ideen und Bedarfe aus den teilnehmenden Dörfern aufgreifen und so die Plattform noch um neue Bausteine erweitern.
Förderung: Finanziert wird das Projekt aus bereits bewilligten LEADER-Förderungen von mehreren LEADER-Regionen in Höhe von insgesamt rund 250.000 Euro. Der Eigenanteil der LEADER-Regionen beläuft sich auf rund 107.000 Euro.Insgesamt sind damit bereits 35 Projekte mit dem dritten Stern ausgezeichnet worden. Damit ist die Region ihrem Ziel „50 für 25“, d.h. bis zum Ende der REGIONALE 2025 fünfzig Projekte in die Umsetzung zu bringen, wieder einen großen Schritt näher gekommen.
Für drei weitere Projektvorhaben ging es im Prozess ebenfalls einen Schritt weiter. Die Umgestaltung einer Industriebrache zu einem Wohnquartier in Kreuztal wurde in der jüngsten Sitzung mit dem zweiten Stern ausgezeichnet, ebenso das Projekt „NaturTalenteLippe“ und mit „Green Factory“ ist ein Vorhaben neu im Prozess, das zu einem Vorzeigeprojekt der REGIONALE 2025 werden könnte.
- 2. Stern: „Holz. Stahl. Digital“ (Kreuztal)
Die Stadt Kreuztal arbeitet im Rahmen der REGIONALE 2025 weiter emsig an der Planung und Umsetzung eines besonderen Quartiers. Dafür will die Stadt ein brachliegendes Industriegelände ressourcenschonend umbauen und neu nutzen. Entstehen sollen zahlreiche, unterschiedlich große Wohneinheiten und viel Raum für modernes Arbeiten und Zusammenleben aller Generationen. Im Quartier sollen insgesamt über 100 Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen für verschiedene Generationen entstehen, Büroflächen und Co-Working-Optionen. Die historische Tonnendachhalle soll dabei als markantes Gebäude erhalten bleiben und perspektivisch zu einem multifunktionalen Ort für Kultur-, Freizeit- und Seminarveranstaltungen umgenutzt werden. Bevor das facettenreiche Projekt umgesetzt werden kann, sind weitere Planungsschritte notwendig. Bis Anfang 2026 soll der rechtliche Grundstein für eine Wohnbebauung und die Verwirklichung des Projektes auf dem ehemaligen Bender-Gelände gelegt werden.
- 2. Stern: „NaturTalenteLippe“ (Lippstadt / Lippetal)
Zwischen den Kommunen Lippetal und Lippstadt liegt mit den Lippeauen eine einzigartige Naturlandschaft. Durch vielfältige Maßnahmen des REGIONALE-2025-Projekts „NaturTalenteLippe“ wollen die beiden Kommunen zusammen mit weiteren Projektpartnern diesen Naturraum Besucher:innen sowie Bürger:innen besser und barrierearm zugänglich machen – sowohl analog als auch digital. Im Vorhaben spielt gleichzeitig der Naturschutz eine große Rolle. Konkret planen die Kommunen beispielsweise den Bau eines Auenerlebnisturms, aber auch Beobachtungshütten, Rastplätze sowie die Beschilderung von Rad- und Wanderwegen entlang der Lippeauen sollen modernisiert und neue Zugänge zum Fluss gestaltet werden. Herzstück der digitalen Maßnahmen ist die geplante „Lippe-App“. Über diese können vorhandene Informationen zum Naturraum digital und barrierefrei zur Verfügung gestellt werden. Über sie kann man zukünftig aber auch Augmented-Reality-Elemente nutzen, um Vorgänge in der Natur nachzuerleben.
- 1. Stern: „Green Factory“ (Kreuztal / Südwestfalen)
Mehr Kreislaufwirtschaft in der starken Industrie in Südwestfalen: Für das umfangreiche und ambitionierte Projekt „Green Factory“ will die SDFS Smarte Demonstrationsfabrik Siegen GmbH mit Sitz in Kreuztal gemeinsam mit acht Lehrstühlen und Instituten der Uni Siegen und der FH Südwestfalen sowie zahlreichen Unternehmen zusammenarbeiten. Sie möchten zeigen, wie alte Industriegebäude nachhaltig ertüchtigt und kreislaufgerechte Produktion im Bereich Metall und Kunststoff funktionieren kann. Dafür soll eine historische sanierungsbedürftige Fabrikhalle auf dem Gelände der Firma Achenbach Buschhütten protoypisch ertüchtigt und eine Produktion aufgebaut werden, die Metall- und Kunststoff ressourcenschonend und kreislauffähig verarbeitet. Sollte sich in den kommenden Monaten eine Förderperspektive ergeben, könnte die „Green Factory“ ein Vorzeigeprojekt der REGIONALE 2025 werden.
Betreut werden die Projektverantwortlichen von der Südwestfalen Agentur GmbH. Sie koordiniert und betreut die REGIONALE 2025 in der Region und sucht mit den Projektverantwortlichen und Partnern wie der Bezirksregierung Arnsberg nach Förderoptionen. Insgesamt konnten so bislang für Projekte der REGIONALE 2025 über 70 Millionen Euro an Fördergeldern nach Südwestfalen geholt werden.
Einen Überblick über alle Projekte der REGIONALE 2025 finden Interessierte auf www.regionale-suedwestfalen.com.
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.