Bislang größte Einzelförderung für „Green Factory“ – Themen u.a. Inklusion, Kreislaufwirtschaft und digitale Gesundheitsversorgung – Förderung für REGIONALE-Projekte durch Land NRW und EU aus dem EFRE/JTF-Programm NRW
„Die neu ausgezeichneten Vorhaben geben der REGIONALE 2025 in Südwestfalen noch einmal einen richtigen Schub. Hervorzuheben ist das Zusammenspiel von Wirtschaft und Hochschule. Ihre Projekte zielen darauf ab, die Menschen in der Region zu unterstützen, den Wirtschaftsstandort langfristig zu stärken und beispielhafte Lösungen für andere übertragbar zu machen“, sagte Dr. Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises in seiner letzten Sitzung als Vorsitzender des REGIONALE-2025-Ausschusses. Fünf Projekte erhielten durch den Ausschuss den dritten Stern. Das bedeutet: Für sie gibt es Rückhalt aus der Region und eine Förder- und Finanzierungsperspektive.
Die Summe für alle fünf Projekte hat es in sich. Über 27 Millionen Euro aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der EU stehen für die Projekte zur Verfügung, basierend auf der Empfehlung des EFRE-Begutachtungsausschusses für den Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“.
Mit der „Green Factory“ bekommt Südwestfalen ein Leuchtturmprojekt für Kreislaufwirtschaft und einen Knotenpunkt für die Industrie der Zukunft. Sieben Lehrstühle und Institute der Uni Siegen und der RWTH Aachen, die Smarte Demonstrationsfabrik am Campus Buschhütten, das Start-up Smart Plastify sowie zahlreiche Unternehmen wollen zeigen, wie Industriegebäude nachhaltig ertüchtigt und kreislaufgerechte Produktion mit hochwertigen Metallen und Kunststoffen funktionieren kann. Dabei geht es auch darum, Produktionsabfälle zu vermeiden, die entstandenen wieder in den Produktionskreislauf einzubringen, zu schauen, wo nachwachsende Rohstoffe eingesetzt und modernste Technologien für die Reparatur von Bauteilen genutzt werden. Was in Kreuztal beispielhaft unter Nachhaltigkeitsaspekten umgesetzt werden soll, hat die Unterstützung von zahlreichen Unternehmen aus allen fünf Kreisen. Es erhält voraussichtlich die größte Einzelförderung der REGIONALE 2025.
- 3. Stern: „SelfDiag“ (Olpe / Südwestfalen)
Im „Digitalen Facharzt- & Gesundheitszentrum Spieren“ (DFGZ) in Olpe werden neue Wege getestet, um die medizinische Versorgung auf dem Land zu verbessern. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) soll es Patient:innen Schritt für Schritt ermöglicht werden, Routine-Untersuchungen wie etwa ein EKG selbst durchzuführen. Im Rahmen des Projekts „SelfDiag“ – was ausführlich und übersetzt so viel wie „Selbstdiagnose“ bedeutet – sollen die digital notwendigen Standards aufgebaut, ein KI-Avatar (eine virtuelle Figur) entworfen und beides exemplarisch am Beispiel eines EKGs in der Olper Praxis erprobt werden. Dieser Avatar soll möglichst natürlich sprechen, Patient:innen die einzelnen Schritte erklären, ihnen Hinweise geben und beispielsweise auch Ängste nehmen. Die Idee ist, mit digitaler Innovation das medizinische Personal bei Standard-Untersuchen zu entlasten, Wartezeiten zu verkürzen und zur Verbesserung der medizinischen Versorgung beizutragen.Förderung: Das Projekt „SelfDiag“ der REGIONALE 2025 in Südwestfalen soll mit voraussichtlich 725.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen über den Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“ gefördert werden.
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Die Universität Siegen möchte mit ihrem Projekt „KoWIMA“ Südwestfalens Arbeitswelt der Zukunft inklusiver und barrierefreier gestalten. Eine große Chance sieht die Uni in digitalen Assistenzsystemen, die Betriebe und Arbeitnehmende gleichermaßen unterstützen. Sogenannte KoWIMA-Scouts bündeln dazu Wissen aus Theorie und Praxis. Sie leiten daraus wichtige Erkenntnisse ab und geben sie an Interessierte weiter. Die Projektverantwortlichen wollen erreichen, dass einerseits Menschen mit Behinderung und Arbeitnehmende nach Unfall oder Krankheit selbstverständlicher in die Arbeitswelt einbezogen und andererseits Unternehmen befähigt werden, barrierefreie Arbeitsplätze zu gestalten und so Fachkräfte halten und gewinnen zu können.
Förderung: Das Projekt „KoWIMA“ der REGIONALE 2025 in Südwestfalen soll mit voraussichtlich 1,012 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen über den Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“ gefördert werden.
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„MARS – Modellierung der Arbeitsmarktverschiebungen in Südwestfalen“ will untersuchen, wie der Arbeitsmarkt in Südwestfalen widerstandsfähig, nachhaltig und zukunftssicher gestaltet werden kann. Das Projekt der Uni Siegen und der TU Chemnitz wird unterstützt von Unternehmen, Institutionen und Verbänden aus der Region. Der Ansatz von „MARS“ hört sich zunächst sehr theoretisch an, hat aber einen großen praktischen Nutzen für die Wirtschaft in Südwestfalen. Das Projekt nutzt moderne Methoden der Netzwerkforschung: Sprich, es werden Daten gesammelt, um zu verstehen, wie Menschen, Unternehmen und Institutionen in Südwestfalen zusammenarbeiten und sich gegenseitig beeinflussen. Daraus entstehen wiederum digitale Modelle, die zeigen, wie sich der Arbeitsmarkt in der Region in Zukunft verändern wird – unter der Berücksichtigung der realen Herausforderungen der Unternehmen. Zusätzlich werden digitale Werkzeuge, individuelle Handlungsempfehlungen und Workshops entwickelt, um Unternehmen, Verbände und Entscheidungsträger aus Politik und Gesellschaft gezielt zu unterstützen.
Förderung: Das Projekt „MARS“ der REGIONALE 2025 in Südwestfalen soll mit voraussichtlich 1,42 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen über den Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“ gefördert werden
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Arbeitgeber mit den Themen „Employer Branding“ und „New Work“ vertraut und sie dadurch für Fachkräfte attraktiver und gleichzeitig in ihrer Organisation krisenfester machen: Das ist der Kerngedanke des Projekts „RESILIENZWERK“ der Entwicklungs- und GründerCentrum Lüdenscheid GmbH (EGC) und der Fachhochschule Südwestfalen. Das Vorhaben – das zuvor den Namen „Innovation Factory“ trug – richtet sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen in Südwestfalen. Ihnen fehlt oft die Zeit und das Personal, sich mit Arbeitgebermarketing und New Work auseinanderzusetzen. Dabei werden solche Themen immer wichtiger, um Fachkräfte für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Im Projekt „RESILIENZWERK“ kommen Unternehmen, Hochschule und Start-ups zusammen, um voneinander zu lernen und vom gegenseitigen Austausch zu profitieren. So soll wissenschaftliche Expertise mit praktischen Erfahrungen verbunden und ein Netzwerk geschaffen werden, das vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen in Südwestfalen zugutekommt.
Förderung: Das Projekt „RESILIENZWERK SWF“ der REGIONALE 2025 in Südwestfalen soll mit voraussichtlich 1,603 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen über den Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“ gefördert werden.
Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 EU-Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität, Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen sowie Strategische Technologien und Wettbewerbsfähigkeit.
43 Projekte der REGIONALE 2025 in Südwestfalen bereits mit dem dritten Stern ausgezeichnet
Bereits Anfang Juni konnten Natur- und Kulturprojekte aus Südwestfalen mit dem dritten Stern ausgezeichnet werden. In Summe sind es nun 43 Projekte. „Wir sind unserem Ziel, „50 für 25“, also bis zum Ende der REGIONALE 2025 in Südwestfalen fünfzig Projekte in die Umsetzung zu bringen, wieder einen großen Schritt nähergekommen. Das gibt uns Rückenwind im Präsentationsjahr der REGIONALE 2025 in Südwestfalen, das gerade gestartet ist und in dem die Region zeigt, welche guten Lösungen sie erarbeitet hat“, sagten Dr. Stephanie Arens und Hubertus Winterberg von der Südwestfalen Agentur GmbH. Die Agentur koordiniert und betreut die REGIONALE 2025 in der Region und sucht mit den Projektverantwortlichen und Partnern wie der Bezirksregierung Arnsberg nach Förderoptionen. Insgesamt konnten so bislang für Projekte der REGIONALE 2025 in Südwestfalen rund 100 Millionen Euro an Fördergeldern nach Südwestfalen geholt werden.
Einen Überblick über alle Projekte der REGIONALE 2025 gibt es hier.