Halbzeit bei der REGIONALE 2025 in Südwestfalen: Bis jetzt sind über 60 Projekte ausgezeichnet worden, acht befinden sich in der Umsetzung, auch Teilprojekte konnten schon starten. Wie diese ganzen Vorhaben zusammenwirken, zeigt der erste Werkstattbericht der REGIONALE 2025. Er informiert über die Themen und Projekte, die in Südwestfalen unterwegs sind. Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises und Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestfalen Agentur, stellte den Werkstattbericht gemeinsam mit der Südwestfalen Agentur vor.
REGIONALE 2025 bedeutet: Die besten Ideen für die Zukunft der Region Südwestfalen werden gesucht, ausgezeichnet, gefördert und umgesetzt. Dahinter verbirgt sich aber viel Arbeit, die an vielen Stellen in Südwestfalen geleistet wird. Südwestfalen hat sich als Region erfolgreich um das Strukturprogramm REGIONALE beim Land beworben und kann nun nach den ersten vier Jahren im Prozess eine Zwischenbilanz ziehen. Dafür wurde jetzt der erste Werkstattbericht veröffentlicht.
Städte, Hochschulen, Unternehmen, Verbände und Dorfaktive dabei
Über 60 Vorhaben sind bereits ausgezeichnet worden. Acht Projekte und drei Teilvorhaben für die Zukunft der Region sind schon so ausgereift, dass sie gefördert und bereits umgesetzt werden. Zum Beispiel „DigiMath4Edu“, das digitale Hilfsmittel nutzt, um Kindern in der Schule Matheunterricht verständlich zu erklären. Oder das Vorhaben der Wallfahrtsstadt Werl die Innenstadt unter dem Motto „Entschleunigen und Wohlfühlen“ umfassend umzugestalten. Oder das Projekt der Fachhochschule Südwestfalen, das Unternehmen der Region ganz praktisch anhand echter Lieferketten mit der Blockchain-Technologie vertraut macht. Die bislang größte Förderung mit rund sieben Millionen Euro erhielt das „Digitale Lern- und Arbeitszentrum Soest“, das bis 2025 entstehen soll. „Die REGIONALE ist weiterhin eine echte Erfolgsgeschichte. Sie trägt nachhaltig zur Stärkung und Zukunftsfähigkeit der Region bei. Uns ist es in Südwestfalen gelungen, viele verschiedene Akteure zu aktivieren und zu motivieren. Städte und Gemeinden, Hochschulen, Unternehmen, aber auch Vereine, Verbände und Dorfaktive haben tolle Projekte erarbeitet“, bilanzierte Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises und aktuell Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestfalen Agentur. „Die Zusammenarbeit mit den LEADER-Regionen ist für uns ebenfalls wertvoll und wichtig. Das wird im Vorhaben „Wir sind digital.Dorf“ deutlich, bei dem bereits über 50 Dörfer aktiv sind.“
Südwestfalen-DNA (Digital-Nachhaltig-Authentisch) zieht
„Anfangs waren die eingereichten Projekte eher technisch. Das liegt sicher auch an der Südwestfalen-DNA (Digital-Nachhaltig-Authentisch), die jedes Projekt in sich tragen soll. Da mussten die Projektverantwortlichen auch erst einmal prüfen: Was bedeutet das für unsere Idee? Inzwischen zeigt sich: Die DNA wirkt vielfältig. Sie greift für Naturbildungsprojekte genauso wie für digitale Lernangebote und Städtebauvorhaben“, ergänzte Voge. Einblick in diese unterschiedlichen Ansätze und Projekte gibt nun der erste Werkstattbericht zur REGIONALE 2025. Er zeigt, welche Themen gerade angegangen werden und wieviel in Südwestfalen passiert.
Gedruckt und online: Erster Werkstattbericht der REGIONALE 2025
„Wir haben den Begriff Werkstatt genutzt, weil an vielen Ideen noch gearbeitet und gewerkelt wird und manches noch nachgeschliffen werden muss. Der Werkstattbericht zeigt, dass wir aber schon ein vielversprechendes Fundament gelegt haben und erklärt, wie die bislang ausgezeichneten Projekte zusammenwirken und was sie den Menschen in der Region für Mehrwerte bringen“, sagte Hubertus Winterberg, Geschäftsführer bei der Südwestfalen Agentur, die die REGIONALE im Auftrag der fünf Kreise koordiniert und betreut. Den Werkstattbericht können Interessierte kostenlos über den Südwestfalen Shop bestellen oder ihn sich digital ansehen. www.suedwestfalen-shop.com
Ausblick: Eigener Fördertopf für REGIONALEn
Der Blick geht aber bereits nach vorne. „Wir wollen dieses Jahr auch nutzen, um noch einmal gezielt zu schauen: Wo und in welchen Bereichen fehlen uns noch Projekte. Unser Ziel muss es sein, das Profil Südwestfalens weiter zu stärken und noch mehr Projekte in die Förderung zu bekommen“, sagte Landrat Marco Voge. Ein wichtiger Faktor dabei: In diesem Sommer erhalten die REGIONALEn erstmals einen eigenen Fördertopf. Und: ein Geldtopf mit EU-Mitteln, der nach anderthalbjähriger Übergangszeit neu aufgesetzt wurde, steht wieder zur Verfügung. Dann sollten in der zweiten Jahreshälfte weitere Projekte aus und für Südwestfalen gefördert werden können.
Beispielsweise Vorhaben, die Wirtschaft und Hochschulen vernetzen.
Auch städtebaulich könne man noch viel erwarten, sagte Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 in Südwestfalen mit Blick auf Projekte aus Olpe, Iserlohn, Hemer, Kreuztal und Siegen. Sie brauchen oft schlicht mehr Planungszeit. „Die REGIONALE hat einen hohen Anspruch. Man holt nicht Pläne aus der Schublade und sagt beispielsweise ‚Hier kommt jetzt ein neues Rathaus hin‘. Die Anforderungen in unserer heutigen Zeit sind einfach viel komplexer, weil es auch um nachhaltiges Bauen geht, um New-Work-Angebote für Mitarbeitende, digitale Bürgerservices, gute Anbindungen, vielfältige Nutzungsangebote und vieles mehr. Das gehen die Projektverantwortlichen sehr gewissenhaft an.“
Einen Überblick über alle bislang ausgezeichneten Projekte finden Interessierte im Werkstattbericht und auf www.regionale-suedwestfalen.com.
NRW-Ministerin Ina Scharrenbach vor Ort – Südwestfalen Festival in der Wilhelmshöhe Menden – Rund 350 Gäste tauschten sich aus
Rund 350 Gäste haben das erste Südwestfalen Festival besucht. Sie waren auf Einladung der Südwestfalen Agentur nach Menden in die Wilhelmshöhe gekommen, um in lockerer Atmosphäre über Projekte und Themen für die Zukunft der Region Südwestfalen zu sprechen. Bei bester Stimmung stand der Austausch der Interessierten untereinander im Vordergrund.
„Das ganze ‚Team Südwestfalen‘ ist hier vor Ort. So viel Überzeugungstäter, die gute Ideen haben und die sich einbringen wollen für die Zukunft der Region und die sich engagieren. Großartig!“, sagte Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises und aktuell Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestfalen Agentur.
Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft, aus Kommunen und Ehrenamt, aus Kultur, Sport und vielen anderen Organisationen und Institutionen in Südwestfalen waren nach Menden gekommen. Zu ihnen zählte auch Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. Sie ermutigte im Gespräch mit Moderator René Travnicek die Akteur:innen vor Ort, die REGIONALE 2025 zu nutzen, damit Südwestfalen weiter ein Innovationsmotor für NRW und Deutschland bleibe.
Das Südwestfalen Festival diente allen Südwestfalen-Interessierten als Treffpunkt, um über wichtige Zukunftsthemen zu sprechen und neue Ideen anzustoßen. Steilvorlage und Diskussionsgrundlage waren Kurzvorträge zu New Industries, Mobilität und Gemeinwohlökonomie. Die anschließenden Workshops in fünf Themenräumen boten dann viel Gelegenheit, sich auszutauschen und neue Perspektiven für aktuell laufende Projekte zu gewinnen – etwa zu Smart Cities in Südwestfalen oder zum REGIONALE-2025-Projekt „Wege zum Leben. In Südwestfalen“, das sich für Achtsamkeit in Zeiten der Digitalisierung starkmacht. Im fünften Themenraum fand die Mitgliederversammlung des Vereins „Wirtschaft für Südwestfalen“ und stand allen Interessierten offen. Dem Verein gehören inzwischen fast 400 Unternehmen an. Gemeinsam mit den fünf Kreisen der Region unterstützen sie das Regionalmarketing Südwestfalen.
Trotz der heißen Temperaturen waren die Teilnehmenden engagiert und setzten ihre Gespräche im Anschluss noch lange fort bei Essen, Getränken und Musik. „Es war wirklich ein tolles Gefühl, so viele Leute nach zwei Jahren digitaler Veranstaltungen wieder vor Ort zu sehen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Das Südwestfalen Festival war in diesem Jahr wirklich ein Ort der Begegnung und zum Netzwerken. Hier haben sich heute auch Gleichgesinnte getroffen, die noch gar nichts voneinander wussten und in Kontakt bleiben werden. Das freut uns ungemein“, sagte die Geschäftsführung der Südwestfalen Agentur um Hubertus Winterberg, Dr. Stephanie Arens und Marie Ting.
Eine Bildergalerie und den Rückblicksfilm gibt es unter www.suedwestfalen-agentur.com/festival-2022.
Wie vielfältig die Projekte der REGIONALE 2025 in Südwestfalen sind, hat die letzte Ausschusssitzung 2022 einmal mehr verdeutlicht. Mit dem „FH3 – Future Home 3.0“ hat ein Projekt den dritten Stern bekommen. In Warstein bauen junge Menschen eine alte Anwaltskanzlei in einem ehemaligen Apothekengebäude um und erschaffen eine zentrale Anlaufstelle für Kultur, Begegnung und Bildung für die gesamte Stadt! Das Entscheidungsgremium der REGIONALE 2025 befasste sich außerdem mit der Neuerfindung des Dorfes, multifunktionalen Orten für die Menschen der Region, nachhaltigem Bauen und Kunst für den ländlichen Raum. Die Projekte stammen aus allen fünf Kreisen und sind unterschiedlich weit fortgeschritten. Elf Vorhaben wurden insgesamt ausgezeichnet.
Während zehn Projekte sich neu auf den Weg gemacht haben oder einen großen Schritt Richtung Umsetzung gegangen sind, hat ein Vorhaben den dritten Stern erhalten. Mehr geht nicht! Das bedeutet: Die Förderung ist sicher.
- 3. Stern: „FH3“: Future Home 3.0“ (Warstein)
In Warstein entsteht das „FH3 – Future Home 3.0“. Organisiert und konzipiert von jungen und ehrenamtlich aktiven Menschen aus Warstein wird aus einer alten Anwaltskanzlei ein sogenannter Dritter Ort. Der Verein „We love Warstein“ möchte eine zentrale Anlaufstelle für Kultur, Begegnung und Bildung schaffen. Das „FH3“ steht allen Menschen, Vereinen und Aktiven in der Stadt offen und soll ganz variabel genutzt werden. Derzeit laufen die Umbauarbeiten in der Innenstadt, um in einer ehemaligen Kanzlei Platz zu schaffen für Events aller Art, als auch zur Schaffung eines hochmodernen und flexiblen Raumkonzepts für kreatives Arbeiten. Theateraufführungen, Konzerte, Kunstausstellungen sollen in dem dreigliedrigen Hauptraum samt erhöhten Bühnenbereich ebenso möglich werden, wie die Nutzung als außerschulisches Klassenzimmer, Coworking-Space oder Streaming-Studio. Das „FH3 – Future Home 3.0 – der dritte Ort für Menschen in Warstein“ wird aus dem Programm „Dritte Orte in NRW“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft über zwei Förderphasen insgesamt mit rund 310.000 Euro gefördert.
Im Ausschuss der REGIONALE 2025 sitzen Vertreter:innen aus ganz Südwestfalen, der Bezirksregierung Arnsberg sowie aus den Ministerien des Landes NRW. Das Gremium vergab für sechs weitere Projekte den zweiten Stern. Sie befinden sich auf einem guten Weg Richtung Umsetzungsreife.
- 2. Stern: „Haus der Baukultur – Werkstatt & Kompetenzzentrum“ (Arnsberg / Südwestfalen)
„Nachhaltiges Bauen“ bekommt in Südwestfalen immer mehr Rückenwind. Gemeinsam mit einem großen Netzwerk möchte die Stadt Arnsberg regionalspezifische Bau- und Handwerkskultur fördern, die Qualität der gebauten Umwelt steigern und somit die regionale Identität stärken. Möglich machen soll es das Projekt „Haus der Baukultur – Werkstatt & Kompetenzzentrum für Südwestfalen“. Es hat zum Ziel, gute Beispiele aus der Region aufzuzeigen, Interessierte zu vernetzen und Handwerk und Bauwirtschaft sowie Kreislaufwirtschaft beim Bauen zu unterstützen, um Baukultur in Südwestfalen zu etablieren. Das Projekt ist eng verknüpft mit dem Projekt „Bauen mit Holz“ der REGIONALE 2025 in Südwestfalen.
- 2. Stern: „Bauen mit Holz – Aufbau einer Modell- und Kompetenzregion in Südwestfalen“ (Olsberg / Südwestfalen)
Südwestfalen soll sich als Vorreiterregion für das „Bauen mit Holz“ etablieren. Ein immer größer werdendes Netzwerk rund um den Informations- und Demonstrationszentrums Holz e.V. in Olsberg möchte das Wissen und die Kompetenz in der Region für nachhaltiges und klimafreundliches Bauen nutzen – in Industrie- und Gewerbe ebenso wie bei öffentlichen privaten Bauten. Aus der „Zentrale“ in Olsberg heraus sollen im Netzwerk das Wissen zu neuen Technologien und Innovationen im Holzbau geteilt und Kompetenzen aufgebaut werden. Gute Beispiele sollen initiiert und sichtbar gemacht werden. Das Projekt ist eng verknüpft mit dem Projekt „Haus der Baukultur“ der REGIONALE 2025 in Südwestfalen.
- 2. Stern: „8Giebel“ (Schalksmühle / „Oben an der Volme“)
Die Kreuzkirche in Schalksmühle wird umgebaut zu „8Giebel“ – einem Ort für Kultur, Bildung und Begegnung. Der Umbau läuft bereits. In einem ersten Schritt wird das Gebäude ertüchtigt und neue Technik installiert, um Raum zu schaffen für Konzerte, kulturelle Bildung, Theater, Workshops und Gastronomie. Das Projekt der Gemeinde Schalksmühle soll aber in mehreren Stufen umgesetzt und erweitert werden. All dies passiert unter intensiver Beteiligung von Institutionen und Bürgerschaft. Schon 25 Mitmacher:innen haben sich gefunden, die als „8Giebel-Plenum“ die Programmatik des Hauses mitgestalten und aktiv mitwirken. Die Umwandlung der Kreuzkirche zu „8Giebel“ ist in der REGIONALE 2025 eines von vier Leuchtturmprojekten des interkommunalen Vorhabens „5G*meinden bauen ihr Netz der Zukunft“.
- 2. Stern: „Kreativ.Quartier.Wippermann (Halver / „Oben an der Volme“)
Die Stadt Halver möchte aus einer alten Industriefläche einen neuen Anziehungspunkt im Zentrum der Stadt machen. Das alte Wippermann-Gelände soll zu einem multifunktionalen Ort für digitales, innovatives und kooperatives Arbeiten und Kulturerlebnisse werden. Mit der Umsetzung soll den Menschen in der Region ein zukunftsweisendes und an die zukünftigen Arbeits- und Lebensbedingungen angepasstes Quartier zur Verfügung stehen. Hier ergänzen sich Kreativschmiede, BildungsHub und Stagehall für Veranstaltungen zu einem für alle Menschen offen Ort mitten in der Stadt. Das „Kreativ.Quartier.Wippermann“ ist in der REGIONALE 2025 eines von vier Leuchtturmprojekten des interkommunalen Vorhabens „5G*meinden bauen ihr Netz der Zukunft“.
- 2. Stern: Wanderspace (Siegen / Südwestfalen)
Mit dem Projekt „Wanderspace“ will die Universität Siegen mobile Kultur- und Kunstangebote in Südwestfalen schaffen. Dafür geht eine Skulptur auf Wanderschaft, Künstler:innen kommen in die Region und entwickeln vielfältige kulturelle Angebote zu Themen, die die Menschen vor Ort umtreiben. Diese Angebote können digital, hybrid oder analog sein und sollen Kunst, Leben und Alltag miteinander verknüpfen. Das zentrale Anliegen von „Wanderspace“ ist es, die Menschen vor Ort einzubinden, kulturelle Akteur:innen zu vernetzen und über künstlerische Impulse zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung der Region beizutragen.
- 2. Stern: „Grenzenlos – Touristische Infrastruktur nachhaltig managen“ (Südwestfalen)
In Südwestfalen und im benachbarten Bergischen Rheinland haben sich viele Organisationen, Vereine und Institutionen zusammengetan, um die touristische Infrastruktur langfristig zu sichern. Sie planen dazu ein einheitliches, digitales System zur Pflege und zum Management der touristischen Infrastruktur aufzubauen. Das würde viele Beteiligten aus Tourismus, Verwaltung, Ehrenamt und Naturschutz entlasten und den Tourismus stärken – ein Musterprojekt für ganz NRW.
Frisch dabei im REGIONALE-Prozess sind vier Ideen. Sie erhielten den ersten Stern für eine herausragende Idee.
- 1. Stern: „Die Neuerfindung des Dorfes: Masterplan für ein nachhaltiges Quartier in Drolshagen (Drolshagen)
Die Stadt Drolshagen möchte in der Nähe des Ortszentrums ein ganz besonderes Quartier in einem bereits ausgewiesenen Baugrundstück errichten: modern, nachhaltig, bedarfsgerecht, digital und genossenschaftlich. Es geht um nicht weniger als die Neuerfindung des Dorfes. Unter intensiver Beteiligung verschiedener Interessensgruppen soll ein attraktives Angebot für eine durchmischte kleinstädtische Gesellschaft geschaffen werden, das es in dieser Form bisher nicht gibt. Hier werden Themen wie nachhaltiges Bauen, bezahlbarer Wohnraum, Versorgung mit lokal erzeugter regenerativer Energie, neue Mobilitätsangebote mit den digitalen Möglichkeiten für Leben, Wohnen und Arbeiten und Genießen von Anfang an zusammengedacht. Der Masterplan dafür soll in der REGIONALE 2025 entwickelt werden.
- 1. Stern: „Im Dorf ist Leben: lebendige dorfMITTElpunkte für Winterberger Dörfer“ (Winterberg)
Die Stadt Winterberg möchte das Dorfleben in Niedersfeld und Züschen attraktivieren und das ehrenamtliche wie bürgerschaftliche Engagement stärken. Dafür soll die einst als „Haus des Gastes“ genutzten Immobilien modellhaft aufgewertet werden. Denkbar ist für die Stadt beispielsweise, die Häuser um digitale Arbeits- und Lernplätze zu erweitern oder dort Angebote zur Unterstützung der Daseinsvorsorge vorzuhalten, etwa aus der Telemedizin. Das Ziel ist, aus den Häusern neue Dreh- und Angelpunkte in den Dörfern zu machen. Niederschwellig generationsunabhängig und vereinsunabhängig, sowohl für Jung und Alt, für Ehrenamt und Wirtschaft und alle an Begegnung Interessierten.
- 1. Stern: „Haus für Kultur und Begegnung / Netzwerkwerkstatt Sundern“ (Sundern)
Zum „Wohnzimmer Sunderns“ soll die leerstehende, alte Johannesschule umgestaltet werden. Das Projekt will die Stadt gemeinsam mit den Bürger:innen umsetzen und nutzen. Das „Haus für Kultur und Begegnung“ soll ein nachhaltiger und inklusiver Ort werden für Kultur und Ehrenamt, Verwaltung und Bürgerschaft zusammenbringen und neue Impulse für die Innenstadt geben. Der Ansatz der Netzwerkstatt soll es ermöglichen, (digitale) Dialogformate zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und Wirtschaft sowie den Engagierten in den Ortsteilen auszuprobieren und zu etablieren.
- 1. Stern: „Regionalmarke ‘Natürlich‘ aus Südwestfalen“ (Südwestfalen)
Südwestfalen könnte ein eigenes Label für heimische Produkte bekommen: die Regionalmarke ‚Natürlich‘. Ziel ist, die regionale Landwirtschaft zu stärken und Verbraucher:innen den Zugang zu qualitätvollen Produkten aus ihrer Region zu ermöglichen. Das Projekt „Regionalmarke ‚Natürlich‘ aus Südwestfalen“ möchte einen Beitrag zu nachhaltigerem Konsum leisten. Um das Thema voranzutreiben, wird zeitnah die Regionalwert AG gegründet als Ansprechpartnerin für Betriebe der ökologischen Landwirtschaft und der Lebensmittelverarbeitung bis hin zu Handel und Gastronomie.
Betreut werden die Projektverantwortlichen von der Südwestfalen Agentur. Sie koordiniert die REGIONALE 2025 in Südwestfalen. „Die heutige Sitzung hat gleich zwei Punkte deutlich gemacht: Die Tür für neue und innovative Projekte in der REGIONALE 2025 ist weiterhin offen. Gleichzeitig kristallisieren sich immer mehr Themenschwerpunkte heraus, die helfen, Südwestfalen weiter zu profilieren“, sagten Hubertus Winterberg und Dr. Stephanie Arens von der Südwestfalen Agentur.
Einen Überblick über alle bislang ausgezeichneten Projekte finden Interessierte auf www.regionale-suedwestfalen.com
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Die gesperrte Rahmedetalbrücke der A45 belastet die gesamte Wirtschaftsregion Südwestfalen enorm. Für viele Unternehmen und Verwaltungen wird es schwierig, Fachkräfte zu halten oder neue zu gewinnen, wenn diese täglich lange im Stau stehen müssen. Über das Projekt „Hub45“ sollen die Betroffenen neue Perspektiven erhalten. Das Ziel: In Südwestfalen, vor allen Dingen entlang der A45, sollen neue dezentrale Orte für digitales Arbeiten entstehen, die auch nach dem Brückenneubau Bestand haben. Für das Projekt „Hub45 – Neue Orte des digitalen Arbeitens“ überreichte nun Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen einen Förderbescheid über 540.000 Euro.
„Die Sperrung der Brücke zwingt viele Pendlerinnen und Pendler zu deutlich längeren Fahrzeiten. Gleichzeitig wollen und können viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aber nicht dauerhaft im Home-Office arbeiten. Das Projekt Hub45 kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die dringend benötigten Fachkräfte in Südwestfalen zu halten, bis die neue Brücke steht“, sagte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur. „Es ist ein wichtiger ergänzender Baustein zu den bereits von der Landesregierung ergriffenen Unterstützungsmaßnahmen wie der Einrichtung des „NRW.BANK.Universalkredit A 45“ und der Erweiterung der Fördergebietskulisse des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms um den Märkischen Kreis und den Hochsauerlandkreis.“
Die Förderung des Landes beläuft sich auf drei Jahre. Angesiedelt und koordiniert wird „Hub45“ bei der Südwestfalen Agentur GmbH. Die anderthalb Stellen für das Projektmanagement sind ab sofort ausgeschrieben.
Hinter dem englischen Begriff „Hub“ verbirgt sich ein Knotenpunkt. „Hub45“ will dafür sorgen, dass in Südwestfalen ein ganzes Netz solcher Knotenpunkte entsteht. In einem ersten Schritt geht es um Pendlerstrecken entlang der A45. „Priorität hat natürlich für uns der schnelle Neubau der Brücke. Parallel müssen wir aber die richtigen Weichen für unsere Zukunft als Wirtschaftsstandort stellen, um unsere Unternehmen und Verwaltungen jetzt zu unterstützen“, sagte Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises, bei der Förderbescheid-Übergabe. „Die Idee dezentraler Arbeitsorte trifft den Nerv der Unternehmen und ist gleichzeitig eine Investition in die zukünftige Standortattraktivität“, ergänzte Maik Rosenberg, Vorsitzender des Vereins „Wirtschaft für Südwestfalen“, dem fast 400 Unternehmen angehören.
Dem Projektantrag vorausgegangen war eine Befragung bei Unternehmen und Verwaltungen in der Region – gemeinsam mit Industrie- und Handelskammern aus Südwestfalen sowie dem Märkischen Arbeitgeberverband. Die Ergebnisse hatten die Bedarfe für digitales, wohnortnahes Lernen und Arbeiten bekräftigt. Sie zeigten aber auch, dass einige Institutionen noch nicht selbst aktiv geworden sind. „Das ‚Hub45‘ baut und finanziert diese neuen Orte nicht. Wir schaffen eine zentrale Anlaufstelle, die Bedarfe und Akteur:innen zusammenbringt, bestehende Coworking-Spaces und neue Angebote vernetzt und Hilfestellung geben kann beim Aufbau innovativer Orte“, erläuterte Sebastian Yun Christmann, Projektmanager bei der REGIONALE 2025 in der Südwestfalen Agentur, der den Projektantrag vorbereitet hatte.
„Das Projekt „Hub45 – Neue Orte des digitalen Arbeitens“ ergänzt ausgezeichnet die Projektentwicklungen im Bereich modernen, digitalen Arbeitens, die sich schon in der REGIONALE 2025 ergeben. So beschäftigen sich beispielsweise die Sauerland-Seen mit Themen wie Coworkation und Kommunen wie Halver mit neuen Quartieren für Wohnen und Arbeiten“, ordnete Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur GmbH, das Vorhaben ein.
Zu den regionalen Unterstützern des Vorhabens zählen die Wirtschaftsförderungen aller fünf Kreise, die Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen, der Märkische Arbeitgeberverband, der Deutsche Gewerkschaftsbund Region Südwestfalen sowie der Sauerland Tourismus. Ihre Erfahrung als Entwicklungspartner im Projekt bringen darüber hinaus CoWorkLand aus Kiel, Netzwerk Zukunftsorte aus Brandenburg und Mia Engadina aus der Schweiz ein.
Mehr Informationen zum Projekt gibt es hier.
Die Stellenausschreibung zum Management des Projekts finden Sie hier, die Assistenzstellenausschreibung hier.
Ansprechpartner für das Projekt „Hub45“ in der Südwestfalen Agentur GmbH ist Sebastian Yun Christmann, Projektmanager bei der REGIONALE 2025 in Südwestfalen
Sebastian Yun Christmann
hub45@suedwestfalen.com
0160 97757430
Erstmals hat sich Mobilitätsbeirat getroffen – Mehrere öffentliche und fachliche Veranstaltungen geplant – Strategie bis Ende des Jahres
Das Planungsbüro ist gefunden, die ersten Erkenntnisse zusammengetragen und nun ist auch erstmals der Mobilitätsbeirat zusammengekommen: Die Arbeiten an einer Mobilitätsstrategie für Südwestfalen sind mit Volldampf angelaufen. Am Jahresende soll die Strategie stehen. Bis dahin planen das Planungsbüro Planersocietät und die Südwestfalen Agentur GmbH noch zahlreiche Veranstaltungen.
In vielen Orten und Kreisen in Südwestfalen sind bereits Vorhaben und Mobilitäts-Konzepte entwickelt oder umgesetzt worden. Diese gilt es zu vernetzen und eine gemeinsame Leitlinie zu finden, wie Mobilität in Südwestfalen künftig aussehen soll. Dafür ist die Mobilitätsstrategie gedacht. Sie bildet einen Rahmen für zukünftige Projekte. „Wir wollen in der Region gemeinsame Ziele ausmachen, anschließend gezielt Themen vertiefen – beispielsweise On-Demand-Verkehre, neue Ansätze für Wirtschaftsverkehre oder den beruflichen Pendelverkehr – und daran konkrete Projekte anschließen“, blickt Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur GmbH, auf das Jahr 2023. Denn noch in diesem Jahr soll die Strategie erstellt werden.
Mobilität endet nicht an Kreisgrenzen. Deshalb werden auch die Arbeiten für die Strategie im Verbund angegangen. Erstmals hat sich nun der Beirat des Vorhabens in den Räumlichkeiten der Südwestfalen Agentur GmbH in Olpe getroffen. Der Mobilitätsbeirat kümmert sich darum, dass bestehende Projekte und Erkenntnisse aus Südwestfalen berücksichtigt und keine Mobilitäts-Aspekte bei der Strategie vergessen werden. In dem Beirat sitzen unter anderem Vertreter:innen aus Kommunen, Verkehrsverbünden und -institutionen, aus der Wirtschaft, dem Tourismus und dem Umweltsektor, von Bezirksregierung und dem NRW-Verkehrsministerium.
„Die Facetten von Mobilität in Südwestfalen sind vielfältig“, erklärt Mario Ziogas, Projektmanager für Mobilität bei der REGIONALE 2025 in der Südwestfalen Agentur GmbH. „Wir benötigen Lösungen für abgelegene oder dünn besiedelte Gebiete, aber auch nachhaltige Alternativen für die letzte Meile in der Stadt und im Dorf. Die Wirtschaft wiederum hat andere Erwartungen als die mehreren Millionen Menschen, die jedes Jahr in ihrer Freizeit ins Sauerland oder nach Siegen-Wittgenstein kommen. Die Mobilitätsstrategie muss dies alles berücksichtigen.“
Fast ein Dutzend Veranstaltungen und Treffen planen die Planersocietät als beauftragtes Planungsbüro und die Südwestfalen Agentur GmbH daher in den kommenden Monaten. Für den Dialog mit den Expert:innen, Institutionen und den Menschen aus der Region sind verschiedene Formate angedacht. So sollen möglichst viele Blickwinkel und Perspektiven für die Mobilitätsstrategie einfließen.
Noch im ersten Quartal ist ein öffentliches Forum geplant, wo Projekt, Prozess, Ziele und erste Ergebnisse vorgestellt werden.
Die Mobilitätsstrategie wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der REGIONALE 2025 in Südwestfalen.
Besuch in der Region – Projekte aus Siegen-Wittgenstein, dem Kreis Olpe, Lüdenscheid und dem Hochsauerland vorgestellt
NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller hat auf Einladung der Südwestfalen Agentur GmbH die Region besucht und sich über Bildungsprojekte der REGIONALE 2025 in Südwestfalen informiert. Dafür nahm sich die Ministerin einen ganzen Tag Zeit. Sie tauschte sich mit den Verantwortlichen von vier Projekten sowie Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung aus, nahm Anregungen zu Bildungsfragen mit und versprach, mit vielen Beteiligten im Kontakt zu bleiben.
Ministerin Feller ist mit Südwestfalens Zukunftsgestaltung vertraut. Das vereinte Auftreten als Region und die Zusammenarbeit innerhalb Südwestfalens schätzt sie seit der Regionale 2013. Nun nahm sie sich einen Tag Zeit, um sich über Bildungsprojekte der REGIONALE 2025 in Südwestfalen zu informieren – über Ansätze an Schulen und Berufskollegs und über konkrete Pläne zu außerschulischen Lernorten. Die Ministerin begrüßte ausdrücklich, dass sich Südwestfalen in der REGIONALE 2025 auch um Bildungsthemen kümmere.
Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller: „Ich bin beeindruckt von dem großen Engagement, mit dem hier in Südwestfalen die Bildungsprojekte der REGIONALE 2025 umgesetzt werden. Unsere Schulen können sehr von der Zusammenarbeit mit externen Partnern profitieren. Gerade im digitalen Bereich bieten sich hier viele Möglichkeiten für gute Impulse für eine moderne Bildung, von der unsere Schülerinnen und Schüler profitieren.“
Auftakt in Lüdenscheid – Außerschulischer Lernort mit Strahlkraft
Den Tourauftakt der NRW-Bildungsministerin bildete ein Besuch im Lüdenscheider Rathaus. In enger Abstimmung mit den Schulen arbeiten die Verantwortlichen in Lüdenscheid im REGIONALE Projekt „Lernfabriksken“ an den zusammengehörigen Bausteinen „Lernfab“ und einem sogenannten TUMO-Center. In diesen außerschulischen Lernorten sollen sich Kinder freiwillig und kostenlos digitales Wissen aneignen können – vom Programmieren übers Filmen bis zu 3D-Modellierung. Im eigenen Tempo und unterstützt von Coaches. Eine Förderung des Bundesbildungsministeriums für „TUMO“ über 7,5 Millionen Euro gibt es bereits, erklärte Heike Müller-Bärwolf aus dem Regionale-Büro der Stadt. Für eine Verstetigung müsse das Vorhaben aber langfristig auf eine breitere Finanzierungsbasis gestellt werden. Das Vorhaben sei „im besten Sinne ein REGIONALE-Projekt“, sagte Ministerin Dorothee Feller. Sie versprach, sich als Türöffnerin zur Verfügung zu stellen, um weitere Finanzierungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Mittags ging es weiter zur Südwestfalen Agentur GmbH nach Olpe, wo Dr. Stephanie Arens und Marie Ting die Arbeit der Agentur als Netzwerkzentrale für die Regionalentwicklung und das Regionalmarketing vorstellten. Im Fokus standen aber drei weitere Bildungsprojekte der REGIONALE 2025. „Digitales Wissen ist eine Schlüsselkompetenz“, führte Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025, ein. „Und sie wird es immer mehr stärker für jede Altersklasse. Investieren wir jetzt also in die Köpfe, profitieren wir langfristig als Gesellschaft, aber auch die Wirtschaft und die Region als Ganzes.“
Voller Nachmittag in der Südwestfalen Agentur – Drei Projekte im Fokus
Genau dort setzt die Digitalum Wittgenstein gGmbH in der REGIONALE 2025 an: Digitalisierung für alle erleb- und erfahrbar machen. In einem ersten Schritt wird ein Linienbus umgebaut zum mobilen Digitallabor. Ausgestattet mit digitalen Tools zum Ausprobieren steuert der Bus bereits ab April die Dorfgemeinschaftshäuser an. In einem zweiten Schritt ist zusätzlich ein zentraler Ort geplant.
Eines der ersten Vorhaben, das in der REGIONALE 2025 umgesetzt wurde, ist „DigiMath4Edu“. In den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe werden an verschiedenen Schulen – von der Förderschule bis zum Gymnasium – digitale Tools wie 3D-Drucker oder VR-Brillen im Matheunterricht eingesetzt. Speziell geschulte Unterrichtsassistent:innen helfen den Lehrkräften dabei und Unternehmen aus der Region zeigen auf, wo das Wissen aus dem Unterricht in der Praxis eingesetzt wird. So soll das Interesse an MINT-Berufen geweckt werden. Eine gute Vorlage für das „Berufsbildungsnetzwerk Hochsauerland“ – ebenfalls ein Projekt der REGIONALE 2025. In einem ganzheitlichen Ansatz sollen dort Auszubildende, Lehrkräfte und Ausbildende im Umgang mit digitalen Instrumenten geschult werden. Industrie 4.0 und duale Ausbildung werden hierbei zusammengedacht, um einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten.
„In den vorgestellten Projekten der REGIONALE 2025 arbeiten viele Partner und Institutionen zusammen. Sie wirken nicht nur vor Ort, sondern strahlen in die Region hinaus und tragen so dazu bei, attraktive Bildungsstandorte in Südwestfalen zu etablieren“, summierte Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein und aktuell Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestfalen Agentur GmbH.
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Austausch und Ideensammlung zur Mobilitätsstrategie für Südwestfalen – Impuls-Veranstaltungen folgen
Rund 120 Teilnehmende aus ganz Südwestfalen waren nach Iserlohn gekommen, um mehr über die Mobilitätsstrategie für Südwestfalen zu erfahren und Ihre Ideen einzubringen. Die Strategie soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden, um u.a. in der REGIONALE 2025 konkrete Projekte abzuleiten und umzusetzen. Bis dahin sind weitere Beteiligungsformate geplant.
Bedarfsgerechte, innovative und gut aufeinander abgestimmte Mobilitätsangebote sowie deren digitale Buchungsmöglichkeiten sollen dafür sorgen, dass die Menschen in Südwestfalen weniger auf ihr Auto angewiesen sein müssen. Mit der Mobilitätsstrategie für Südwestfalen wird gerade dafür der Rahmen in der Region erarbeitet. Das Mobilitätsforum in der Schauburg Iserlohn diente als wichtiger Zwischenschritt.
Offene Beteiligungsmöglichkeiten standen im Kern der Veranstaltung, zu der die Südwestfalen Agentur GmbH und das Planungsbüro Planersocietät eingeladen hatten. So war es möglich, an einer großen Südwestfalen-Karte eigene Ideen oder auch schon konkrete Projektansätze einzubringen und zu verorten, ohne direkt an Kosten oder mögliche Hemmnisse zu denken. Dutzende Vorschläge kamen so zusammen.
An anderen Stellwänden ging es wiederum bereits um zwei sehr konkrete Mobilitätsaspekte: den Freizeitverkehr und den Wirtschaftsverkehr. Beide sind für die gesamte Region Südwestfalen enorm wichtig und werden ihren Platz in der Mobilitätsstrategie finden. Der rege Austausch der Teilnehmenden unterstrich dies. Die Erkenntnisse aus den Arbeitsphasen des Forums überführt die Planersocietät in die weitere Ausarbeitung der Mobilitätsstrategie für Südwestfalen.
Ergänzende Aspekte brachte die Diskussionsrunde ein, in der Gudrun Winner-Athens (Spedition Winner), Stefan Janning (Märkische Verkehrsgesellschaft), Dr. Stephanie Arens (Südwestfalen Agentur), Dr. Michael Frehn (Planersocietät) und Prof. Dr. Torsten Bertram (TU Dortmund) saßen. Die Runde ermutigte jedoch auch dazu, die jetzige Dynamik bei der Erstellung der Strategie beizubehalten, Kooperationen zu suchen und „zu machen“.
„Machen“ ist wohl das Wort, das bei der Veranstaltung in der Schauburg Iserlohn am häufigsten fiel. Es gebe auch schon gute Ansätze in der Region, stellte Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises heraus. Südwestfalen müsse sich aber weiter zukunftsgerecht aufstellen und größer und vernetzter denken. Dabei soll die Mobilitätsstrategie helfen, bekräftigte Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur GmbH. „Die Strategie soll kein Papier für die Schublade werden, sondern die gemeinsame Zielrichtung der Region zum Thema Mobilität darlegen und damit Ansatzpunkt und Orientierungsrahmen sein, um in der REGIONALE 2025 konkrete Projekte abzuleiten und für die Menschen der Region umzusetzen.“
Die Beteiligungsformate gehen daher weiter. Drei Mobilitätsimpulse stehen bis zum Herbst noch an – zu Themen, die schon früh im Prozess als sehr wichtig für die Region angesehen wurden. Im ersten Mobilitätsimpuls am Dienstag, 09. Mai 2023 geht es um die bedarfsgerechte und nachhaltige Anbindung von Gewerbegebieten. Weitere Informationen gibt es hier.
„Wanderspace“ und „Zukunft Ehrenamt sichern“ erhalten 3. Stern – Projekte aus allen fünf Kreisen vertreten.
Zwei weitere Projekte der REGIONALE 2025 können starten: Das Kulturprojekt „Wanderspace“ der Universität Siegen und das Ehrenamtsprojekt des Sauerländischen Gebirgsvereins haben in der zuständigen Ausschusssitzung den dritten Stern erhalten. Darüber hinaus zeichnete der Ausschuss acht weitere Vorhaben aus, in denen sich Projektverantwortliche aus Südwestfalen unter anderem um nachhaltige Mobilität, digitale Hilfe für Auszubildende, smarte Naturparke und neue Quartiere in den Städten kümmern.
„Aus nahezu jedem Themenkorridor der REGIONALE 2025 sind in dieser Runde Projekte dabei gewesen. Das Projekt ‚Klimacampus Südwestfalen‘ beispielsweise gibt Antworten auf ganz aktuelle Zukunftsfragen und belegt auch die Dynamik des REGIONALE-Prozesses“, sagte Siegen-Wittgensteins Landrat Andreas Müller, derzeit Vorsitzender des REGIONALE-2025-Ausschusses. Neben Landrat Müller sitzen unter anderem auch die weiteren Kreisspitzen Südwestfalens sowie Vertreter:innen der Bezirksregierung Arnsberg und aus den Ministerien des Landes NRW im Ausschuss. Zehn Projekte zeichneten sie aus. Vier mit dem ersten Stern, vier mit dem zweiten Stern – und eben zwei Projekte, die sich über den dritten Stern und das „Go“ aus Südwestfalen für ihr Vorhaben freuen. Die Förderung steht.
- 3. Stern: „Wanderspace“ (Siegen-Wittgenstein / Südwestfalen)
Mehr kulturelle Teilhabe für die Bürger:innen, mehr Vernetzung der Kulturschaffenden mit Institutionen und Vereinen und neue Impulse für die Region: Das sind Kernanliegen der Universität Siegen im Projekt „Wanderspace“. Es besteht aus mehreren Bausteinen: einer „wandernden“ Skulptur als beweglichem Kommunikationsrahmen, Residenzen für Künstler:innen, die für mehrere Monate in die Region kommen und Angebote kreieren, Pop-up-Aktionen sowie der Vernetzung der Akteur:innen. Das Projekt „Wanderspace“ wird von der LWL-Kulturstiftung mit 190.000 Euro gefördert. Zusätzliche Unterstützung stammt aus dem Projekt „FUSION“ der Universität Siegen. Denn „Wanderspace“ wurde ausgewählt als Reallabor im Rahmen des Förderprogramms Innovative Hochschule.
- 3. Stern: „Zukunft Ehrenamt sichern“ (Südwestfalen)
Vielen Vereinen und Vorständen mangelt es an Nachwuchs und neuen Mitstreitenden. Der Sauerländische Gebirgsverein und der Westfälische Heimatbund wollen mit weiteren Partnern diesem Trend entgegensteuern und Vereine aktiv unterstützen. Der erste Teil des Vorhabens wurde bereits gefördert. Dabei wurden in Umfragen unter Ehrenamtlichen und Vereinsmitgliedern sowie in anschließenden Workshops die größten Probleme, Kernziele und Maßnahmenpakete herausgearbeitet. Nun, im zweiten Projektteil, erhalten verschiedene Vorstände, Abteilungen und Vereine konkrete Unterstützung. Sie werden anderthalb Jahre begleitet und betreut bei der Durchführung verschiedener Maßnahmen. Was funktioniert, was funktioniert nicht? Die Ergebnisse sollen allen Vereinen in Westfalen zugänglich gemacht werden. Die NRW-Stiftung fördert das Projekt mit 100.000 Euro.
In vier weitere Vorhaben haben die Projektverantwortlichen emsig an ihren Projekten gearbeitet, Konzepte ausgearbeitet und neue Mitstreitende für ihre Vorhaben gefunden. Sie erhielten vom Ausschuss der REGIONALE 2025 den zweiten Stern.
- 2. Stern: „Wald.Stadt.City Iserlohn – Innenstadt im Wandel“ (Iserlohn)
Wie bei der Stadtentwicklung ein Rädchen ins andere greifen kann, zeigt die Stadt Iserlohn. Die Stadt kümmert sich in einem umfangreichen Stadtentwicklungsprozess, das den Rahmen für das Iserlohner REGIONALE-Projekt und auch das Smart-Cities-Modell-Vorhaben bildet, um die nachhaltige und zukunftsgerechte Umgestaltung der gesamten Innenstadt. Im Zuge von REGIONALE und Smart Cities entsteht ein Wissenscampus mit Verbindung zum Schillerplatz-Areal, das komplett erneuert wird – und auch der Raum dazwischen wird aufgewertet. Neues Wohnen, Arbeiten, (Er)Leben und Lernen in digitalen Zeiten trifft auf nachhaltiges Bauen und Fortbewegen.
- 2. Stern: „Digitales Berufsbildungsnetzwerk Sauerland“ (Hochsauerlandkreis)
In einer zunehmend digitalen Welt ist die zeitgemäße Ausbildung von Fachkräften eine echte Herausforderung. Die Inhalte der Industrie 4.0, also der digitalen industriellen Produktion, sind für den starken Wirtschaftsstandort Südwestfalen von großer Bedeutung. Sie müssen von aus- und weiterbildenden Lehrkräften an zukünftige Fachkräfte vermittelt werden. Das ist für beide eine große Herausforderung. Deshalb sollen im Projekt des Hochsauerlandkreises Auszubildende, Lehrkräfte und Ausbildende im Umgang mit digitalen Instrumenten geschult werden. Die drei Berufskollegs in Arnsberg-Neheim, Olsberg und Meschede arbeiten in dem Vorhaben eng zusammen. Sie sollen modern ausgestattet werden und dann arbeitsteilig die Vermittlung digitaler Fertigungsprozesse übernehmen. Über ein Projektbüro und die Fachhochschule Südwestfalen sollen die Erkenntnisse gesammelt, aufbereitet und der gesamten Region zur Verfügung gestellt werden.
- 2. Stern: „Solid2“ (Südwestfalen)
Die Fachhochschule Südwestfalen möchte gemeinsam mit regionalen, mittelständischen Unternehmen Blockchain-Technologien erproben und Chancen und Risiken des Einsatzes herausarbeiten. Dabei sollen anwendbare Prototypen entstehen, die kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) im Arbeitsalltag unterstützen. Da das Interesse an einem ersten Blockchain-Projekt der REGIONALE 2025 in der Region so enorm war, entstand dann die Idee, diesen Ansatz mit „Solid2“ viel breiter zu denken. Aus verschiedensten Branchen haben sich nun elf Unternehmen gefunden, die gemeinsam mit der FH Südwestfalen und der Hochschule Ruhr West Blockchain-Prototypen entwickeln und anschließend in der Breite geben. Das Projekt konzentriert sich auf vier Projektbausteine: „Rückverfolgbarkeit“, „Produktstatusüberwachung“, „Kreislaufwirtschaft“ und „Geschäftsprozessoptimierung“. In jedem Bereich zeigen die Verantwortlichen auf, wie Blockchain-Technologien angewendet werden können, um gezielt Probleme zu lösen – und zwar anhand konkreter Fälle aus den beteiligten Unternehmen.
- 2. Stern: „Smart Wood“ (Kreis Soest)
Klimawandel und Borkenkäfer verändern die Landschaft und machen auch vor dem Arnsberger Wald keinen Halt. Trotzdem bleibt der Naturpark gefragte Anlaufstation für Tourist:innen und Einheimische, die Erholung suchen. Besucher:innen müssen gelenkt, neue Angebote geschaffen werden. Der Kreis Soest möchte mit seinem Projekt „Smart Wood“ eine digitale Lösung entwickeln, die alle Herausforderungen aufgreift und den Naturpark obendrein neu positioniert. Bequem, intuitiv und digital sollen Besuchende des Naturparks auf ihre Interessen zugeschnittene Angebote erhalten – und im Naturpark neue Angebote entstehen. Der Kreis Soest plant den Waldumbau und das Wissen rund um Flora und Fauna neu erlebbar zu machen – mit Hilfe von Augmented Reality, also einer Technologie, die die Realität mit digitalen Inhalten erweitert. Die „Visualisierungen“ sollen helfen, den „Wald im Wandel“, seine Funktion, die Auswirkungen des Klimawandels und viele weitere Aspekte besser zu verstehen.
Frisch dabei im REGIONALE-Prozess sind vier Ideen. Sie erhielten den ersten Stern für eine herausragende Idee.
- 1. Stern: „Bigge-Campus“ (Attendorn)
An prominenter Stelle plant die Stadt Attendorn im Rahmen eines Konversionsprojekts ein neues und multifunktionales Quartier zu errichten. Die ehemaligen „Hallen am Wassertor“ sollen zu einem Zukunftscampus umgebaut werden. Auf über 26.000 Quadratmetern könnte ein weit in die Region hinaus strahlender Ort für Innovationen, Lernen und Begegnung entstehen. Mit „Bigge-Campus“ möchte die Stadt den Wirtschaftsstandort stärken, insbesondere im Bereich der Aus- und Weiterbildung und der praxisnahen Forschung. Das neue Quartier soll gemeinschaftlich von der lokalen und regionalen Wirtschaft, der Wissenschaft (Uni und FH) und der öffentlichen Hand entwickelt werden – und auch die Bürger:innen sind bei der Entwicklung des Vorhabens eng eingeplant.
- 1. Stern: „MApp.US – MobilitätsApp für die Universitätsstadt Siegen (Siegen)
Die Universität Siegen zieht Stück für Stück in die Innenstadt und konzentriert sich perspektivisch auf zwei Standorte. Eine mobile Herausforderung für die 20.000 Beschäftigten und Studierenden. Daher arbeitet die Universität Siegen in der REGIONALE 2025 an „MApp.US“. Die entstehenden Pendlerströme zwischen und zu den Standorten sollen durch die Kombination verschiedener Mobilitätsformen nachhaltig gesteuert und dabei Lärm und CO2 reduziert werden. Eine App soll das Zusammenspiel der Angebote übersichtlich darstellen und Optionen in Echtzeit anzeigen.
- 1. Stern: „Klimacampus Südwestfalen“ (Südwestfalen)
Südwestfalen will Vorreiter werden beim Thema klimagerechtes Bauen und soll einen eigenen Klimacampus bekommen. Dahinter steckt die Idee der Handwerkskammer Südwestfalen, Auszubildenden berufsbildübergreifend zu vermitteln, wie Gebäude CO2-neutral gebaut und betrieben werden können. Im Fokus steht die Aus- und Fortbildung im Bereich Gebäudetechnik. Forschung, Industrie und Handwerk sollen am Klimacampus zusammenkommen und eine langfristige zentrale Anlaufstelle für das Thema Klimaanpassung und Klimaschutz im Bereich Gebäudetechnik in Südwestfalen entstehen.
- 1. Stern: „Regio-bO+“ (Siegen-Wittgenstein/Kreis Olpe)
Im Projekt „Regio-bO+“ sollen Unternehmen, Schulen, Schüler:innen und die Universität Siegen zusammenarbeiten und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Das Ziel des REGIONALE-2025-Projekts: Schüler:innen mehr Praxiserfahrungen ermöglichen, in dem sie über einen längeren Zeitraum an authentischen digitalen Problemen aus Unternehmen der Region arbeiten. Gleichzeitig sollen Lehrkräfte unterstützt werden, im Regelunterricht sinnvoll mehr Elemente der Berufsorientierung einzubauen. die berufliche Orientierung erleichtern und Lehrkräften mehr praxisbezogenen Unterricht ermöglichen.
Betreut werden die Projektverantwortlichen von der Südwestfalen Agentur GmbH. Sie koordiniert und betreut die REGIONALE 2025 in der Region. „Auch an den Beispielen in dieser Gremien-Runde zeigt sich wieder, dass Vorhaben zwar zunächst lokal entwickelt werden, die Projektverantwortlichen aber beschäftigen sich mit Herausforderungen, die viele Menschen und Organisationen in Südwestfalen umtreiben. Sie wollen ihre Arbeit und Erfahrungen aufarbeiten und dann mit der Region teilen, so dass auch andere von den Ideen und Ansätzen lernen können – auch das macht REGIONALE 2025 aus“, sagten Dr. Stephanie Arens und Hubertus Winterberg von der Südwestfalen Agentur GmbH.
Einen Überblick über alle bislang ausgezeichneten Projekte finden Interessierte auf www.regionale-suedwestfalen.com.
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Kennenlernen, austauschen, voneinander lernen – In entspannter Atmosphäre kamen Projektmacher:innen aus ganz Südwestfalen zusammen
Rund 80 ausgezeichnete Projekte sind Teil der REGIONALE 2025 in Südwestfalen und tragen dazu bei, die Region Südwestfalen ein Stück zukunftsfähiger zu machen. Nun wurde erstmals die gesamte REGIONALE-Familie eingeladen, um sich in guter Atmosphäre näher kennen zu lernen und ihre Expertise und Erfahrungen untereinander zu teilen. Zusätzlich gab es die Möglichkeit, Fragen und Bedarfe zu formulieren und Hinweise zur Kommunikation mit nach Hause zu nehmen.
Schon vor Beginn des offiziellen Programms standen viele Projektmacher:innen beisammen, stellten sich einander vor und sprachen über aktuelle Herausforderungen und Erfolge ihrer Projekte. Nach einer kurzen Begrüßung in der Strandbad-Bar direkt am Sorpesee gab es eine Einführung zur Kommunikation der REGIONALE 2025, um die Projekte dabei zu unterstützen, sich selbst bürgernah und öffentlichwirksam darzustellen. Sie sind mit ihren Ideen und ihrem Engagement die eigentliche Visitenkarten des REGIONALE-Prozesses.
Beim themenbezogenen „Projekt-Matching“ lernten sich die Vertreter:innen der Projekte kennen. Schnell wurden Gemeinsamkeiten erkannt und Erfahrungen gezielt ausgetauscht. So gab es zum Beispiel eine Gruppe rund um „Orte der Kultur und Begegnung“, „Natur neu erlebbar machen“, oder „Menschen mobil machen“. Die Gespräche gingen dabei von detaillierten Projektbeschreibungen über Vernetzungsmöglichkeiten bis hin zu Hinweisen zu Förderrichtlinien und Erfahrungen zu den jeweiligen Projektfortschritten. So konnten bereits geförderte 3-Sterne-Projekte erklären, wie sie mit Hindernissen umgegangen sind und welche Schritte in ihrem Prozess besonders wichtig waren.
Die Diskussion über Möglichkeiten zur Einbindung der Bevölkerung, Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit oder auch ein Blick auf das Präsentationsjahr 2025 rundeten den informativen, wie auch kollegialen Austausch ab. „Die Projekte der REGIONALE 2025 sind sehr unterschiedlich und die Themen weit gefächert. Trotzdem gibt es an vielen Stellen Gemeinsamkeiten und das Potential, sich gegenseitig zu verstärken,“ erklärt Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur GmbH. „Die Stimmung vor Ort war gut. Wir werden dieses Format fortsetzen.“
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Neues Kooperationsprojekt der Südwestfalen Agentur GmbH – Profilierung Südwestfalens als Top-Arbeitgeber-Region – 30 Institutionen unterstützen Antrag
Der Mangel an Fachkräften nimmt auch in Südwestfalen dramatisch zu und stellt eines der größten Risiken für die Wirtschaftskraft dieser industriestarken Region dar. Um Südwestfalen als attraktive Arbeitgeber-Region bekannter zu machen und Unternehmen zu helfen, Mitarbeitende zu gewinnen und bewährte Kräfte zu halten, hat die Südwestfalen Agentur GmbH im Verbund mit regionalen Partnern das Projekt „Arbeitgeber-Schmiede Südwestfalen“ entwickelt. Jetzt gibt es grünes Licht für die Umsetzung: Das Vorhaben hat sich für eine Finanzierung im Rahmen des Programms „Regio.NRW-Transformation“ qualifiziert – die Freude bei den Projektpartnern ist groß. Das Programm des NRW-Wirtschaftsministeriums funktioniert dabei wie ein Ideen-Wettbewerb, der die stärksten Ideen NRWs sucht, um die Regionen bei der Weiterentwicklung ihrer Stärken zu unterstützen und regionalspezifische Transformationsprozesse erfolgreich zu gestalten. Umgesetzt werden die besten Ideen dann mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Träger des Projekts sind neben der Südwestfalen Agentur GmbH sechs weitere Institutionen der Region, die sich mit ihren Kompetenzen einbringen. Ab Januar 2024 kann voraussichtlich mit der Projektumsetzung begonnen werden. „Wir sind begeistert, den Zuschlag für ein solch innovatives Vorhaben mit überregionaler Strahlkraft erhalten zu haben“, freut sich Marie Ting, Leiterin des Regionalmarketings der Südwestfalen Agentur GmbH. „Innerhalb von acht Wochen haben wir den komplexen Antrag auf die Beine gestellt, Projekt-Partner gewinnen und mehr als 30 Institutionen hinter dem Antrag versammeln können. Das dokumentiert eindrücklich, wie sehr die Idee Südwestfalen bewegt! Es ist toll, dass der Antrag nun auch die Fach-Jury überzeugt hat.“ Mit einem Bündel von Maßnahmen soll die Weltmarktführer- und Wirtschaftsregion Südwestfalen als Top-Arbeitgeber-Region in vielen Branchen – von der Industrie bis zum Gesundheitssektor – bekannt und gestärkt werden. Wie soll das geschehen?
Standortbestimmung, Online-Plattform und Impuls-Labore als Herzstück
Zunächst soll eine Standortbestimmung erfolgen: Wie steht es aktuell um die Attraktivität der südwestfälischen Arbeitgeber – insbesondere hinsichtlich der Bedürfnisse jüngerer Generationen? Aufbauend auf den Erkenntnissen soll dann ein überregionales „Transformations- und Change-Netzwerk“ alle Akteure der Region, die an dem Thema arbeiten, an einem Tisch versammeln und gemeinsam an der Stärkung der Arbeitgeberregion Südwestfalen arbeiten. Dazu entsteht außerdem eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen in Form einer Online-Plattform: „Ziel ist es dabei, Arbeitgeber der Region exakt die passgenauen Angebote und Austauschformate zu zeigen, die ihnen weiterhelfen können, neue Maßnahmen des Arbeitgebermarketings kennenzulernen und in ihren Betrieben umzusetzen“, erläutert Saskia Haardt-Cerff vom Regionalmarketing der Südwestfalen Agentur GmbH.
Herzstück der „Arbeitgeber-Schmiede“ sind innovative „Impuls-Labore“, in denen praxisbezogen neue Modelle für mehr Arbeitgeberattraktivität entwickelt, erprobt und umgesetzt werden. Die Ergebnisse der Impuls-Labore stärken die Kompetenzen von Arbeitgebern in hochaktuellen Fragen wie beispielsweise der Gewinnung und Integration internationaler Fachkräfte oder bieten Anregungen und Umsetzungshilfe, wenn es darum geht, die „NextGen“, also die neue Generation von Auszubildenden, für die eigene Firma zu gewinnen.
Per Werbe-Kampagnen und Fachkonferenz soll im Projektverlauf zudem eindrücklich gezeigt werden: Südwestfalen ist eine innovative Arbeitgeberregion, in der es sich lohnt, die berufliche Laufbahn zu starten, fachliche Kompetenzen einzusetzen und Karriere zu machen. „Wenn sich traditionelle Familienunternehmen und moderne Arbeitsformen verbinden, wächst in Südwestfalen eine höchst attraktive Wirtschaftsregion für alle Generationen – dazu wollen wir mit der Arbeitgeber-Schmiede beitragen und freuen uns auf den Start“, unterstreicht Maik Rosenberg, Vorsitzender des Vereins „Wirtschaft für Südwestfalen“, in dem knapp 400 Unternehmen versammelt sind, die das südwestfälische Regionalmarketing vorantreiben.
„Besonders stark ist zudem die kooperative Struktur, in der das Projekt konzipiert ist“, so Rosenberg. Denn in ihrer Umsetzung ist die „Arbeitgeber-Schmiede“ ein echtes Gemeinschaftsprodukt: Koordiniert von der Südwestfalen Agentur GmbH tragen sechs Partner – die Wirtschaftsförderung des Kreises Siegen-Wittgenstein, die Wirtschaftsförderung des Kreises Soest, die FH Südwestfalen, die Hochschule Hamm-Lippstadt, die Universität Siegen sowie die agentur mark – über die Impuls-Labore eigene Maßnahmen und Bausteine zum Gesamtprogramm bei. Außerdem haben 25 südwestfälische Institutionen bereits im Vorfeld formal ihre Kooperation in Aussicht gestellt, darunter Arbeitgeberverbände, Kammern, Regionalagenturen, Tourismusverbände und Ausbildungseinrichtungen. So werden lokal erprobte Lösungen gestärkt, in die Fläche getragen und gemeinsame neue Antworten auf die Herausforderungen vor Ort entwickelt.
Die Wirkung der auf drei Jahre angelegten Initiative mit einem Finanzierungsvolumen von 3,5 Millionen Euro soll indes weit über Südwestfalen hinaus reichen: „Die Arbeitgeber-Schmiede versteht sich als Modell aus NRW für NRW, denn die Herausforderungen, aber auch Lösungen sind übertragbar auf andere Regionen des Bundeslandes“, ergänzt Marie Ting.