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Ulla Thönnissen ist die neue Geschäftsführerin der Region Aachen! Am 1. März 2023 trat sie die Nachfolge von Prof. Dr. Christiane Vaeßen an.

Die neue Geschäftsführerin kennt die Region Aachen als Regionalentwicklungsgesellschaft schon seit ihrer Gründung im Jahr 2012 und war damals die erste Vorsitzende der Verbandsversammlung.

Frau Thönnissen war in den letzten zehn Jahren als CDU-Landtagsabgeordnete und als Geschäftsführerin der Metropolregion Rheinland beruflich verortet. Hier war sie schwerpunktmäßig in den Bereichen Forschung, Bildung, Wissenschaft und Kommunales engagiert. Regionale, überregionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit liegen ihr sehr am Herzen, weshalb sie seit vielen Jahren, verbunden mit ihren kommunalpolitischen Ämtern, auch im EVTZ Euregio Maas – Rhein engagiert ist. Ulla Thönnissen ist politisch erfahren, im Dreiländereck zu Hause und weit über die Grenzen der Region Aachen hinaus sehr gut vernetzt.

Mit Ulla Thönnissen ist die Region Aachen hervorragend für die vielfältigen Herausforderungen, die es in Zukunft zu bewältigen gilt, aufgestellt.

Regionale Lösungen sind essenziell für einen sicheren Arbeitsmarkt

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat am 30. Oktober 2023 auf seiner Fachkräftetour durch die 16 NRW-Arbeitsmarktregionen Halt in der Region Aachen gemacht und ist mit Expert*innen und Unternehmen in den Austausch über die Fachkräftesituation vor Ort getreten.

Ziel der Tour ist es, in den nächsten Monaten ein noch besseres Bild von den teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituationen vor Ort zu erhalten und sich gemeinsam mit den regionalen Akteur*innen über die aktuellen Herausforderungen auszutauschen. Denn die Fachkräftesicherung kann nur gelingen, wenn in den Regionen geeignete Maßnahmen entwickelt und Lösungen angestoßen werden.

„Über alle Branchen hinweg werden händeringend Arbeitskräfte gesucht. Ohne Zuwanderung von qualifizierten Menschen aus dem Ausland werden wir das Problem nicht lösen können. Aber es schlummern auch erhebliche ungenutzte Potenziale in unserem Land, die wir besser erschließen und nutzen müssen. Dazu gehören unter anderem junge Menschen mit Startschwierigkeiten und Geflüchtete mit einer Bleibeperspektive. Wir müssen so viele von ihnen wie möglich in Ausbildung und Arbeit führen.”, betont Minister Laumann.

Dass das gut gelingen kann, zeigte der Besuch bei der Arbeitsmarktförderungsgesellschaft low-tec. Hier machte der Minister seinen ersten Halt in der Region Aachen und tauschte sich mit den Verantwortlichen des Projektes NAvI „Nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten verbessern und Inklusion fördern“ sowie den ehemaligen Teilnehmenden Halefe Mebrathom und Jawad Alqais und deren Ausbildungsunternehmen aus. Geflüchtete erhalten in dem Projekt eine intensive Berufsorientierung und werden sprachlich und schulisch auf eine Ausbildung oder Arbeit vorbereitet. Ziel ist die nachhaltige Herstellung von Arbeits- und Ausbildungsfähigkeit von Geflüchteten mit anschließender Vermittlung in den Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt. Die Erfolgsquote dieses Projektes liegt bei 70 Prozent.

Anschließend diskutierte Minister Laumann auf dem von der Regionalagentur Region Aachen organisierten „2. Fach- und Arbeitskräfte-Summit“ im Medienhaus Aachen mit rund 200 Vertreter*innen aus Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften, Organisationen und der lokalen Politik über erfolgversprechende Lösungen bei der Fach- und Arbeitskräftesicherung.

„Das Problem des Fachkräftemangels macht an keiner Stadt- oder Landesgrenze Halt. Und doch hat jede Region ihre eigenen ganz besonderen Herausforderungen. Daher kommt den Regionalagenturen eine besondere Aufgabe zu, indem sie in den Netzwerken vor Ort Ideen anstoßen, Aktionsformate gestalten und Lösungen ermöglichen – denn regionale Lösungen sind essenziell für einen sicheren Arbeitsmarkt“, sagt Ulla Thönnissen, Geschäftsführerin der Region Aachen.

In der Region Aachen werden in den nächsten Jahren voraussichtlich 23 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, gleichzeitig werden deutlich weniger junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Simon Zabel, Leiter Regionalagentur Region Aachen: „Viele Unternehmen in der Region sind vom Fachkräftemangel betroffen und suchen händeringend Mitarbeitende. Wir kennen die besonderen Herausforderungen unserer Region, die neben der Versorgung mit Fach- und Arbeitskräften auch die digitale Transformation und den Strukturwandel im Rheinischen Revier umfassen. Als zentrale Schnittstelle zwischen Landesarbeitsministerium und Region arbeiten wir mit regionalen Partnerinnen und Partnern an gemeinsamen Lösungen und füllen die Fachkräfteoffensive des Landes durch konkrete Initiativen und Maßnahmen hier vor Ort mit Leben.“

Mit der Fachkräfteoffensive NRW koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Die Fachkräftetour von Arbeitsminister Laumann findet im Rahmen dieser Offensive statt.

Ministerin Klara Geywitz überreicht in Berlin Zuwendungsbescheid für das RAZV-Projekt „STARAC“

Aus den Händen von Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, hat die Geschäftsführerin des Region Aachen Zweckverbands (RAZV), Ulla Thönnissen, Urkunde und Zuwendungsbescheid für das Projekt „STARAC – STrAtegisches Regionalentwicklungskonzept Region AaChen“ entgegengenommen. Die Region Aachen hat damit als einzige Region in NRW erfolgreich am Förderaufruf zur Entwicklung eines „Strategischen Regionalentwicklungskonzepts“ (RegioStrat) des Ministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) teilgenommen.

„Ich freue mich, dass unser Projekt so positiv bewertet wurde und wir eines von bundesweit 13 ausgewählten Projekten sind“, freut sich Thönnissen über den Erfolg. „Die Bewerbungszeit war kurz und intensiv. Und dennoch ist es uns gelungen – mit Unterstützung unserer Netzwerkpartner – eine die Fachjury überzeugende Idee zu entwickeln.“

Fokus auf Fach- & Arbeitskräftesicherung sowie Digitalisierung

Mit RegioStrat, dem ersten Förderprogramm für Raumordnung und Regionalentwicklung, werden deutschlandweit Regionen bei einer nachhaltigen, resilienten und lebenswerten Transformation unterstützt, um die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger vor Ort weiter zu verbessern. Der RAZV hat sich in seinem Antrag vor allem auf den Themenbereich „Fach- und Arbeitskräftesicherung und Digitalisierung“ konzentriert. Thönnissen: „Diese Themen werden uns noch lange begleiten, sie adressieren alle Entscheidungsträger*innen, Wirtschaft, Wissenschaft sowie die Bürger*innen gleichermaßen. Wir müssen Maßnahmen entwickeln, um uns nach innen und nach außen als attraktiven Lebens- und Arbeitsraum zu präsentieren.“ Die jetzt zu entwickelnden Maßnahmen böten dazu herausragende Chancen. Besonders hervorgehoben habe das Ministerium, dass der RAZV bei der Umsetzung auf ein großes Netzwerk bauen könne, so dass die regionale Akzeptanz in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft gegeben sei. Ebenso gelobt wurde der euregionale Ansatz im Antrag.

„Mutter aller Planungen“

„Die Regionalplanung und -entwicklung ist eine der entscheidendsten Prozesse, wenn es um das Fortkommen in unserem Land geht. Als Mutter aller Planungen wird hier das Fundament für erfolgreiche und gute Entscheidungen gelegt. Diese wirken sich unmittelbar auf alle Aspekte des Lebens der Menschen in einer Region aus“, betont Ministerin Klara Geywitz bei der Überreichung der Urkunden. „Dieses neue, sehr lebenspraktische Förderprogramm für Raumordnung und Regionalentwicklung unterstützt Regionen darin, ihre Vorhaben so gut und so weitsichtig wie möglich aufzusetzen. Aus allen Erfolgen und Fehlern werden künftig auch Erkenntnisse für künftige Vorhaben gewonnen werden.“

Der RAZV startet am 1. Juli dieses Jahres. „Ich bin überzeugt, dass es uns gelingt, mit STARAC überzeugende Antworten auf die vielfältigen Veränderungen und ihren weitreichenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und räumlichen Auswirkungen zu geben“, so Thönnissen. „Durch dieses Projekt bekommen wir die Chance, unsere Region gemeinsam mit den Partnern erfolgreich weiterzuentwickeln.“

Die Verfügbarkeit von Fach- und Arbeitskräften wird für die Region zu einer zunehmenden Herausforderung. Zur Sicherung der zukünftigen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit kommt es darauf an, Fachkräftepotenziale zu heben sowie die Verfügbarkeit von Fach- und Arbeitskräften für die regionale Wirtschaft zu sichern. Der Region Aachen Zweckverband (RAZV) hat deshalb die Initiative ergriffen, um die regionalen Aktivitäten in diesem Thema zu bündeln. Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Wirtschaftscluster haben jetzt mit dem RAZV vereinbart, künftig noch enger zu zusammenzuarbeiten, um gemeinsam die wirtschaftliche Entwicklung der Region voranzubringen.

„Ich freue mich sehr über dieses überaus große Zeichen der Kooperationsbereitschaft. Einen so starken Schulterschluss von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung gab es in der Aachener Region bisher nicht. Aber gemeinsam sind wir eben schlagkräftiger, lauter und effektiver als jeder für sich allein“ sagt Ulla Thönnissen, Geschäftsführerin des RAZV anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. „Kooperation bedeutet nicht nur, zusammen zu arbeiten, sondern auch, gemeinsam zu wachsen, voneinander zu lernen und Synergien zu nutzen. Wenn jeder von uns – gerade in der Heterogenität und Vielseitigkeit – seinen Teil beiträgt, können wir eine Wirtschaftskraft entwickeln, die weit über unsere Region hinausstrahlt.“  Im Zuge eines gemeinsamen Regionalmarketings für die gesamte Region – von Düren über Euskirchen, Heinsberg und die Städteregion Aachen – wollen die Partner ihre Kräfte bündeln, um einen selbstbewussten Auftritt der gesamten Wirtschaftsregion nach außen zu gewährleisen und mit einer starken Stimme zu sprechen. Durch die Zusammenarbeit versprechen sie sich eine erhöhte Schlagkraft und deutlich mehr Sichtbarkeit. Zudem würden so doppelte Arbeit sowie Doppelstrukturen vermieden und eine effiziente Interessenvertretung mit schlanken Strukturen entstehen.

Erstmalig haben alle wichtigen regionalen Cluster stellvertretend für ihre jeweiligen Mitgliedsbetriebe eine branchenübergreifende Zusammenarbeit vereinbart und per Unterschrift besiegelt. Den Kooperationsvertrag unterzeichnet haben: AACHEN BUILDING EXPERTS e.V., competence center automotive region aachen|euregio maas-rhein e. V. (car e. V.), digitalHUB Aachen e. V., Eifel Tourismus (ET) GmbH, LASER.region.AACHEN, MedLife e. V., MineReWIR e.V., REGINA e.V. Gemeinsam stehen sie für über 1.000 Unternehmen in der Region. Sie alle vereint der Mangel an Fach- und Arbeitskräften. „Klares Ziel unserer Zusammenarbeit muss eine gemeinsame Fachkräftekampagne sein, in der wir die vielen Vorzüge unserer Region nach außen tragen“, sagt Dr. Oliver Grün, Vorstandsvorsitzender des digitalHUB Aachen, über die Motivation, sich in diesem Bündnis zu engagieren. Bundesweit gebe es allein im IT-Bereich 159.000 nicht besetzte Stellen.

Edwin Büchter von der LASER.region.Aachen will die Botschaft, dass die Region Aachen lebenswert und wertvoll auch für High-Potentials ist, nach außen tragen. Es könne nicht sein, dass die an RWTH und FH Aachen ausgebildeten Absolventen nach Beendigung ihres Studiums der Region den Rücken kehren. „Diese Kooperation wird gemeinsam die Strahlkraft unseres Wirtschaftsraumes nach außen tragen“, ist Büchter überzeugt.

Die ältesten Branchencluster – car für den Automotivesektor, REGINA für die IT-Unternehmen und MedLife für die Biotechnologie – arbeiten seit vielen Jahren insbesondere im Thema Fachkräftesicherung zusammen und gehen dazu zusammen auf Bondingmessen. „Gemeinsam können wir viel gestalten, wenn wir nach außen mit meiner Stimme sprechen, Synergien nutzen und Redundanzen vermeiden“, betonen die Vorstandsvorsitzenden der drei Cluster, Tim Willers von car, Christoph Ptock von MedLife und Hajo Noerenberg von REGINA. Die Zusammenarbeit dürfe aber nicht an den Landesgrenzen Halt machen. „Wenn wir viel enger mit den Unternehmen auf belgischer und niederländischer Seite der Euregio zusammenarbeiten, brauchen wir andere Regionen nicht zu fürchten“, so Willers. Eine Umfrage des REGINA e. V. bei Mitarbeitenden der IT-Unternehmen habe ergeben, so Noerenberg, dass insbesondere die Nähe zur belgischen und niederländischen Küste sowie zu den dortigen Metropolen besonders hervorgehoben wurden. Noerenberg: „Wir sind die einzige Region in NRW, die in einem Dreiländereck liegt. Diese Lebens- und Freizeitqualität müssen wir noch stärker herausstellen.“ Immerhin leben in der Euregio Maas-Rhein über vier Millionen Menschen, fügt Ptock hinzu. „Auch das macht uns zu einer sehr starken Region.“

Prof. Dr. Elisabeth Clausen von MineReWir ist überzeugt, dass durch die nun per Unterschrift dokumentierte Kooperation der Cluster mit dem RAZV sich der erforderliche Strukturwandel besser gestalten lasse. „Mit unseren jeweiligen Kompetenzen ergänzen wir uns, um so miteinander das übergeordnete Ziel, die Stärkung unserer Wirtschaftsregion voranzubringen.“

Als wichtigen Teil der Region Aachen versteht sich die Eifel, die zwar als touristische Region schon eine überregionale Strahlkraft besitze, aber noch zu wenig als Wirtschaftsstandort wahrgenommen werde. „Wir sind als attraktive Freizeitregion bekannt, möchten aber vor allem auch unsere Betriebe noch sichtbarer machen, denn auch sie suchen händeringend Personal“, begründet Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH für die Zukunftsinitiative Eifel, das Engagement in dem neu geschaffenen Bündnis. Dr. Hans-Jürgen Krause von den AACHEN BUILDINGS EXPERTS verspricht sich vor allem Synergien von der Kooperation. „Wir erhoffen uns für die Baubranche Impulse zu Themen, die nicht direkt mit dem Bau zu tun haben, wie z. B. das Thema Digitalisierung. Wenn jeder Partner die spezifischen Kompetenzen seiner Branche einbringt, ist das für jedes Cluster ebenso wie für die hier ansässigen Unternehmen und die hier lebenden und arbeitenden Menschen ein Gewinn.“ Die künftigen Herausforderungen ließen sich nur gemeinsam als starkes Netzwerk bewältigen.

Ein weiterer Meilenstein in der digitalen und nachhaltigen Transformation der Gesundheitswirtschaft: Mit der Übergabe der Zuwendungsbescheide durch Dr. Thomas Wilk, Regierungspräsident der Bezirksregierung Köln, wurde das Innovationsprojekt „Care for sustainable Innovation“ offiziell gestartet. Das Projekt wird mit einer Fördersumme von rund 3,16 Millionen Euro und bei einem Gesamtinvestitionsvolumen für das Projekt von 3,8 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Mit Care for sustainable Innovation setzt die Region Aachen neue Maßstäbe, um digitale und nachhaltige Lösungen in der Gesundheitswirtschaft zu entwickeln und umzusetzen. Im Fokus steht die gezielte Vernetzung von Hochschulen, Start-ups und etablierten Unternehmen. In diesen Kooperationen werden Innovationen entwickelt, die den Wandel in der Gesundheitsbranche nachhaltig vorantreiben. Die Region wird so zu einem dynamischen Experimentierfeld, indem innovative Ideen entwickelt, erprobt und in marktfähige Lösungen überführt werden.

Cross-Innovationen als Schlüssel für zukunftsfähige Lösungen

Im Mittelpunkt des Projekts steht die gezielte Vernetzung von Hochschulen, Start-ups und etablierten Unternehmen, um digitale und nachhaltige Innovationen zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen. Die Region Aachen wird so zu einem Experimentierfeld, in dem innovative Ansätze erprobt und in marktfähige Lösungen überführt werden.

Ein besonderer Fokus liegt auf sogenannten Cross-Innovationen. Diese bringen Expert*innen aus unterschiedlichen Branchen wie Gesundheitswirtschaft, Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie, Mobilität und Energie zusammen, um an den Schnittstellen dieser Bereiche innovative Lösungen zu entwickeln. In gemeinsamen Workshops werden regionale Potenziale identifiziert und neue Ideen initiiert.

Das Projekt setzt gezielt Impulse in der Telemedizin, um eine zukunftssichere medizinische Versorgung für die Region zu gewährleisten. Gleichzeitig werden innovative Ansätze in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Robotik, Medizintechnik und digitale Assistenzsysteme gefördert, die die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern können.

Neben der Entwicklung konkreter Innovationen steht der Aufbau einer regionalen Governance-Struktur im Fokus des Projekts. Ziel ist es, die digitale und nachhaltige Transformation systematisch voranzutreiben und die Region Aachen langfristig als führenden Standort für Gesundheitsinnovationen zu etablieren.

Ein starkes Konsortium

Das Projekt wird von einem Konsortium aus regionalen Akteuren getragen. Unter der Leitung des Region Aachen Zweckverbands (RAZV) und der Stadt Aachen arbeiten noch acht weitere Partner daran, den Innovationsstandort Region Aachen zu stärken: die StädteRegion Aachen, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg mbH, das Universitätsklinikum RWTH Aachen, die RWTH Aachen, das digitalHUB Aachen e.V., die MA&T Sell und Partner GmbH, der MedLife e.V. und die AGIT – Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer mbH.

Das Innovationsprojekt „Care for sustainable Innovation“ wird im Rahmen des Förderaufrufes „Regio.NRW – Transformation“ aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und baut auf die Ergebnisse des EFRE-Projektes „Care and Mobility Innovation“ auf.

Bei der ersten gemeinsamen Clusterkonferenz auf dem FH Campus an der Eupener Straße konnte RAZV-Geschäftsführerin Ulla Thönnissen, spannende Neuigkeiten verkünden. „Unsere noch junge Kooperation hat schon jetzt eine so große Strahlkraft entwickelt, dass neue wichtige Player Teil des Bündnisses werden wollen und es dadurch weiter stärken. Ich freue mich, dass die RWTH und die FH Aachen die Kooperationsvereinbarung jetzt offiziell unterzeichnet haben“, so Thönnissen bei der Begrüßung.

Im Herbst 2024 hatten die acht führenden regionalen Wirtschaftscluster mit dem Region Aachen Zweckverband (RAZV) eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Gemeinsame Ziele sind eine bessere Positionierung der Region im nationalen und internationalen Wettbewerb sowie eine gemeinsame Fachkräfteoffensive. Die Cluster vertreten über 1000 Unternehmen aus den regionalen Leitbranchen. Thönnissen: „In der Region Aachen gibt es leistungsfähige Unternehmen, herausragende Hochschulen und schlagkräftige Institutionen und Verbünde. Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass diese Potenziale genutzt werden – im Sinne der Region, aber vor allem zum Wohl der Menschen, die hier leben. Ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort wird sein, wie der wachsende Bedarf an Fach- und Arbeitskräften gestillt werden kann.“

Bei der Clusterkonferenz „Technologie, Talente, Transformation – Fachkräfte für die Region Aachen“ diskutierten Vertreter:innen von RAZV, Hochschulen, Unternehmen und Wirtschaftsverbänden darüber, wie digitale Technologien sinnvoll, effizient und produktiv eingesetzt werden können. Für RAZV-Geschäftsführerin Ulla Thönnissen steht bei der Initiative die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Mittelpunkt. „Wir möchten gemeinsam das erste Kapitel für unsere Zukunft schreiben“, sagt sie. Es gelte, die Innovationskraft der Hochschulen für die Unternehmen nutzbar zu machen, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Prof. Dr. Thomas Ritz, Rektor der FH Aachen, bekräftigt: „Wir müssen Emotionalität in das Thema bringen; wir müssen Wege finden, die Menschen für die Region und für neue Technologien begeistern.“ Die regionale Wirtschaft sei auf Fachkräfte angewiesen, die Hochschulen könnten mit ihrer Konzentration auf die Forschung an Zukunftsthemen einen wichtigen Beitrag zur Deckung dieses Bedarfs leisten. Beim Einsatz moderner Technologien seien vor allem eine gute Qualifikation der Mitarbeitenden und eine offene Einstellung wichtig. Der Geschäftsführer der RWTH Innovation GmbH und Rektoratsbeauftragter für Translation, Dr. Michael Riesener, erklärt, dass die RWTH enger mit der regionalen Wirtschaft kooperieren wolle. Daraus könnten spannende Impulse hervorgehen. „Ich freue mich, dass wir heute die Vereinbarung unterschreiben“, sagte er, „aber noch viel mehr freue ich mich darauf, dass wir das ab morgen umsetzen.“

Prof. Dr. Alexander Ferrein, Direktor des FH-Instituts für Mobile Autonome Systeme und Kognitive Robotik (MASKOR), verwies auf die Regionalen Kompetenzzentren AKzentE4.0 und WIRKsam und deren wichtige Impulse für die weitere Entwicklung der Region insbesondere bei digitalen Technologien und KI. „Wir leben in einer Zeit, in der sich Technologien mit atemberaubender Geschwindigkeit entwickeln. Das Wichtigste ist, dass wir die jungen Leute, aber auch die erfahrenen Fachkräfte qualifizieren müssen.“ Es gebe allerdings nicht „die eine KI“, auch wenn sich die öffentliche Diskussion auf große Sprachmodelle konzentriere. Vielmehr gebe es zahlreiche Wege, KI in Arbeitsprozesse, Wissensmanagement und die Entwicklung von Geschäftsmodellen einzubinden. Man dürfe der KI nicht blind vertrauen: „Der menschliche Faktor ist unglaublich wichtig.“ Aber auch in Zeiten von Digitalisierung und KI spielt die „Hardware“ eine entscheidende Rolle – im Fall der Regionalentwicklung geht es vor allem um Infrastruktur. Zu diesem Zweck hat der RAZV eine Regional- und Erreichbarkeitsanalyse für die Region Aachen mit Fokus auf Fachkräftesicherung erstellen lassen. Präsentiert wurden die Ergebnisse von Dr. Klaus Spiekermann vom Büro S&W Stadt- und Regionalforschung.

„Unser starkes Bündnis wird die wirtschaftliche Attraktivität der Region Aachen zu steigern, unterstützt lokale Unternehmen, befördert Innovation und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Gleichzeitig wird die Lebensqualität für die Einwohner verbessert, indem Infrastrukturen ausgebaut und touristische sowie kulturelle Angebote entwickelt werden. Ein starkes Regionalmarketing stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Region, sondern fördert auch den sozialen Zusammenhalt und die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Heimat“, betont Thönnissen.

Der Region Aachen Zweckverband (RAZV) ist eine von neun regionalen Entwicklungsgesellschaften in NRW. Hier haben sich die Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg sowie die Stadt Aachen und die StädteRegion Aachen mit insgesamt über 1,3 Millionen Menschen in 46 Städten und Gemeinden zusammengeschlossen. Der RAZV versteht sich als Impulsgeber für die Region Aachen und sorgt im Zusammenspiel zwischen Politik und Verwaltung für die Verknüpfung von strategischen und operativen, regionalen und euregionalen Themen und die Schaffung einer gemeinsamen Identität.

Zur Info:

Unterzeichner der Kooperationsvereinbarung:
AACHEN BUILDING EXPERTS e.V., competence center automotive region aachen|euregio maas-rhein e. V. (car e. V.), digitalHUB Aachen e. V., Eifel Tourismus (ET) GmbH, LASER.region.AACHEN, MedLife e. V., MineReWIR e.V., REGINA e.V und aktuelle: RWTH Aachen und FH Aachen

Unterstützt wird die Kooperation durch:
AGIT mbH, den Wirtschaftsförderungen der Stadt Aachen, der StädteRegion Aachen sowie der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg, der Industrie- und Handelskammer Aachen, der Handwerkskammer Aachen, den Vereinigten Industrieverbänden von Düren, Jülich, Euskirchen & Umgebung e.V. (VIV) und den VUV – Vereinigten Unternehmerverbänden Aachen.

Im Rahmen der internationalen Kunst- und Antiquitätenmesse TEFAF in Maastricht haben Vertreter*innen der fünf euregionalen Spitzenuniversitäten sowie des Region Aachen Zweckverbands und der Provinzen Lüttich, Niederländisch- und Belgisch-Limburg eine Absichtserklärung unter dem Titel „The art of working together“ zur Entwicklung eines grenzüberschreitenden Studiums unterzeichnet. Studierende sollen künftig die Chance bekommen, an den euregionalen Universitäten gleichzeitig zu studieren. Die Initiative dazu ging ursprünglich von der Provinzministerin Eilande Demollin-Schneiders und von den Universitäten Liège, Maastricht, Hasselt, der RWTH Aachen sowie der Open Universiteit Heerlen ausgegangenen. Gemeinsam wollen sie dazu trinationale Curricula entwickeln, die das parallele Studieren in drei Ländern ermöglichen.

„Diese Entwicklung wird einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen der Euregio Maas-Rhein in Bezug auf die wissensbasierte Wirtschaft und den Arbeitsmarkt leisten. Das ist für Studierende sehr attraktiv, weil es sicherlich spannend ist, an verschiedenen Universitäten sowie in drei Ländern gleichzeitig zu studieren und gleich drei Kulturen kennenzulernen. So etwas gibt es sonst nirgendwo und wird ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal unserer Region werden“, freut sich Ulla Thönnissen, Geschäftsführerin des RAZV, bei der Vertragsunterzeichnung.

An den fünf beteiligten Universitäten studieren insgesamt mehr als 100.000 junge Menschen. Alle Universitäten sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar, es existieren bereits entsprechende Zug- und Busverbindungen. Ziel ist es, die Studierenden nicht nur akademisch, sondern eben auch international auszubilden und gleichzeitig den europäischen Gedanken zu fördern. Die Universitäten selbst wollen damit auch ihre eigene grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärken.

„Der Region Aachen Zweckverband wird die Hochschulen bei ihrer Zusammenarbeit unterstützen und in engem Kontakt mit ihnen agieren. Ich bin überzeugt, dass dieses auch im Interesse einer vitalen euregionalen Wirtschaft ist. Die Studierenden werden bei einem trinationalen Studium unsere vielfältige Region näher kennenlernen und so hoffentlich auch nach Abschluss ihrer universitären Ausbildung in der Region bleiben und als High Potentials den Unternehmen zur Verfügung stehen“, betont Thönnissen die Chancen der Initiative auch für die Aachener Region.