Die Region Köln/Bonn zu Gast im Bergischen RheinLand
Wie ein gelebtes regionales Wir-Gefühl aussieht, ließ sich am Samstag, den 21. Juni 2025, beim „Langen Tag der Region“ in Gummersbach eindrucksvoll erleben. Passend zum kalendarischen Sommeranfang versammelten sich bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen rund 500 Gäste aus der gesamten Region Köln/Bonn in der Halle 32 auf dem Steinmüllergelände. Gemeinsam diskutierten sie die aktuellen Herausforderungen und Potenziale regionaler Entwicklung.
Veranstaltet vom Region Köln/Bonn e.V., fand der diesjährige „Lange Tag“, der traditionell immer am 21. Juni stattfindet und reihum durch die Region wandert, in enger Kooperation mit dem Oberbergischen Kreis, der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand, der Stadt Gummersbach, dem VfL Gummersbach sowie den Sparkassen in Oberberg, die mit dem eindrucksvollen Sparkassen-Truck ein zusätzliches Angebot für Kinder und Erwachsene bereitgestellt haben, statt.
Den Auftakt bildete wie gewohnt ein vielfältiges Exkursionsprogramm, das sich in diesem Jahr – neben dem Agglomerationsprogramm Region Köln/Bonn – besonders dem Landesstrukturprogramm REGIONALE 2025 widmete. Zehn thematisch breit gefächerte Touren führten die Teilnehmenden durch den Oberbergischen Kreis, den Rheinisch-Bergischen Kreis sowie den östlichen Rhein-Sieg-Kreis. Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft erhielten dabei exklusive Einblicke in beispielhafte Projekte und innovative Orte der regionalen Entwicklung.
Entlang der REGIONALE-Zukunftsthemen – von Nachnutzung und Innovation über Kreislaufwirtschaft und Mobilität bis hin zu bürgerschaftlichem Engagement sowie Kultur und Naherholung – wurden eindrucksvolle Ansätze erlebbar gemacht: Etwa in Hückeswagen, wo das historische Schloss zu einem inklusiven „Schloss für alle“ umgestaltet wird, oder in Lindlar, wo ressourcenschonendes und zirkuläres Bauen neue Wege für nachhaltige Stadtentwicklung aufzeigt. Auch die regionale Wirtschaft präsentierte sich innovativ und zukunftsorientiert – mit Unternehmen wie dem Fahrradreifenhersteller Schwalbe, der ALHO Systembau GmbH oder ABUS Kransysteme, die mit nachhaltigen und technologischen Lösungen auf aktuelle Herausforderungen reagieren.
Ein weiterer Fokus lag auf dem bürgerschaftlichen Engagement, das durch das Landesstrukturprogramm gezielt gestärkt wird – etwa im Bioenergiedorf Lieberhausen, bei der Genuss-Werkstatt oder beim Dorfservice Oberberg, die eindrucksvoll zeigen, wie das „Gute Leben“ im Bergischen RheinLand aktiv mitgestaltet wird.
Die positive und nachhaltige Wirkung einer REGIONALE wurde nicht zuletzt auch anhand bereits realisierter Projekte der Regionale 2010, wie dem Schloss Homburg, der Umgestaltung der Ohler Wiesen in Wipperfürth und dem Konversionsprojekt Steinmüllergelände in Gummersbach, deutlich.
Der diesjährige Veranstaltungsort des regionalen Netzwerktreffens zeugt beispielhaft von der Relevanz und Strahlkraft erfolgreicher Projektumsetzung: Aus dem rund 18 Hektar großen Areal im Zentrum von Gummersbach ist ein lebendiges Innenstadtquartier mit neuen Jobs und hoher Lebensqualität geworden. Die ehemalige Industriebrache ist Schritt für Schritt durch strategische Planung, kluge Förderung und mutige Entscheidungen der Politik sowie erheblichen privaten Investitionen zu einem neuen Impulsgeber für Wirtschaft, Wissenschaft, Freizeit und Dienstleistungen weit über die Stadt und den Kreis hinaus geworden, wie auch der Bürgermeister von Gummersbach, Frank Helmenstein, in seiner Begrüßung betonte. Er hob zudem hervor, welche Kraft durch eine initiale Förderung und gute Konzeptarbeit entstehe.
Neben dem großen Einkaufszentrum befinden sich dort heute unter anderem der Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln, der weltweit agierende IT- und Ingenieursdienstleister FERCHAU, das REGIONALE 2025-Projekt Innovation Hub Bergisches RheinLand, welches als Netzwerkknoten und Innovationstreiber an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft agiert und die Veranstaltungsstätte Halle 32. Zudem befindet sich mit der Schwalbe-Arena auch die Heimspielstätte des regional bedeutsamen Handballbundesligisten VfL Gummersbach vor Ort.
Jochen Hagt, Landrat des Oberbergischen Kreises und Vorsitzender des Lenkungsausschusses der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand machte deutlich, welch immense Bedeutung die vorbildhaften Projekte der REGIONALE und in anderen Teilen der Region Köln/Bonn haben, die Jahr für Jahr im Rahmen des „Langen Tages der Region“ ins „Schaufenster“ gestellt werden. Dies sei vor allem durch die nachhaltige Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und das Engagement der regionalen Akteur*innen möglich, von der Politik über die Verwaltung bis hin zur Bürgerschaft. Außerdem spiele auch die enge Kooperation über die Kreisgrenzen hinaus eine tragende Rolle. Es sei klar, dass diese Kooperationen auch über die Laufzeit des Landesstrukturprogramms hinaus Bestand haben werden. Die gemeinsame Arbeit im Region Köln/Bonn e.V. stelle dies sicher.
Die positiven Effekte, die aus der Verbindung von kluger Förderung, Zusammenhalt und Engagement entstehen, stellte vor Ort auch Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien in Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, heraus:
„Was mir an der REGIONALE als Strukturprogramm besonders gefällt: Die REGIONALE ist kein staatlich verordnetes „top-down“-Programm für eine Region – sie ist ein Programm von und mit einer Region. Sie lebt von Beteiligung, von lokalem Wissen, von engagierten Kommunen, von kreativen Macherinnen und Machern und nicht zuletzt von Bürgerinnen und Bürgern, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.“ Dies sei keine Selbstverständlichkeit, aber eben das eigentliche Erfolgsrezept. Zudem zeige die gesamte Region Köln/Bonn in einer Zeit, in der Polarisierung und Fliehkräfte zunähmen, was möglich sei, wenn man zusammenarbeite – „über Kreisgrenzen, Wahlperioden und Parteigrenzen hinweg“.
Dass die regionale Kooperationsarbeit der vergangenen Jahre auch in Zukunft fortgeführt wird, verdeutlichte auch der satzungsgemäße Wechsel des Vorstandsvorsitzes beim Region Köln/Bonn e.V. Nach zwei erfolgreichen Jahren übergab Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Rahmen des Empfangs den symbolischen Staffelstab an Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, der dem Verein in den kommenden zwei Jahren vorstehen wird.
Im Anschluss an den Empfang bot sich den Gästen bei weiterhin bestem Wetter die Gelegenheit, sich im Stadtgarten des Steinmüllergeländes weiter zur Zukunft der Region auszutauschen.